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Bekannte Beispiele für Low-Carb-Diäten sind die Atkins-Diät, South-Beach-Diät, Hollywood-Diät, Paläo-Diät (Synonym: Paleo-Diät), Dukan-Diät und Mayo-Diät.
Low-Carb-Diäten sind Diäten, bei denen der Anteil der Kohlenhydrate an der täglichen Nahrung reduziert wird. Der Begriff „kohlenhydratarm“ ist dabei nicht wirklich definiert und reicht von 40 % der Energieaufnahme in Form von Kohlenhydraten bis zu ketogenen Diäten.
Ketogene Diäten sind sehr fettreiche, kohlenhydratarme Diäten, die den metabolischen Zustand des Fastens imitieren.
Bekannte Beispiele für Low-Carb-Diäten sind die Atkins-Diät, South-Beach-Diät, Hollywood-Diät, Paläo-Diät (Synonym: Paleo-Diät), Dukan-Diät und Mayo-Diät.
Von einer "very low carbohydrate/ketogenic diet" (VLCKD) spricht man, wenn eine Ernährung mit 20-50 g Kohlenhydraten pro Tag durchgeführt wird. In solchen Fällen treten im Regelfall Ketone im Urin auf, daher der Zusatz "ketogenic".
Die Bezeichnung Low Carb (von engl. carb, Abkürzung für carbohydrates – Kohlenhydrate) deutet bereits auf das Grundprinzip dieser Ernährungsform hin – der Reduzierung des Kohlenhydratanteils der Nahrung. Charakteristisch für Low-Carb-Diäten sind daher protein- und teilweise fettreiche energetisch unbegrenzte Ernährungsweisen.
Werden mit der Nahrung keine oder nur wenige Kohlenhydrate zugeführt, ist der Körper gezwungen zur Energiegewinnung überwiegend Fett heranzuziehen. Dafür werden Fettsäuren in der Leber zu Ketonkörper abgebaut. Die Umstellung auf den Fettstoffwechsel soll die Nutzung des Depotfetts als Energiequelle begünstigen, sodass der Körper an Gewicht verliert. Darüber hinaus bleibt aufgrund des geringen Kohlenhydratanteils in der Nahrung der Blutglucose- (Blutzucker) und der Insulinspiegel niedrig. Dies ist von Bedeutung, da ein hoher Insulinspiegel die Einlagerung von Nahrungsfetten in die Fettzellen des Körpers begünstigt (Liponeogenese/Fettanbau). Des Weiteren könnte möglicherweise die sättigende Wirkung proteinreicher Nahrung eine Rolle spielen.
Hinweis: Bei einer "Ernährungsketose" (nutritive Ketose) beträgt die Konzentration der Ketonkörper 0,5-3 mg/dl. Die Konzentration der Ketonkörper bei einer diabetischen Ketoazidose bei Typ-1-Diabetes geht mit bis zu zehnmal mehr Ketonkörpern einher.
Bei Low-Carb-Diäten stehen kohlenhydratarme Lebensmittel wie Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier und Milchprodukte im Mittelpunkt. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, süßes Obst, Desserts oder Süßigkeit sollten dagegen gemieden werden.
Die anfänglich signifikante Gewichtsreduktion, die besonders in den ersten sechs Monaten zu beobachten ist, kann sich positiv auf die Motivation auswirken. Zudem trägt die gute sättigende Wirkung der protein- und teilweise fettreichen Lebensmittel zum Erfolg der Low-Carb-Diäten bei.
Durch die kohlenhydratarme Ernährung kann es zu einer Senkung der Triglyceride im Blut (Neutralfette) sowie zu einer Erhöhung des HDL-Cholesterins und einer Zunahme der Insulinsensitivität (Insulinempfindlichkeit) kommen. Letzteres kommt insbesondere Patienten mit Typ-2-Diabetes zugute.
Eine amerikanische Studie zeigte, dass sich bei Jugendlichen, die an einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD) erkrankt waren, diese unter einer zuckerarmen Diät innerhalb weniger Wochen signifikant zurückgebildet hat. Dabei wurde vor allem auf raffinierten Zucker und Süßgetränke verzichtet. Die Werte der Leberenzyme – Alanin-Aminotransferase (ALT; GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST; GOT), Gamma-Glutamyltransferase (γ-GTP) – verbesserten sich [8].
Eine streng ketogene Diät – mit einem extrem hohen Fett- und einem extrem niedrigen Kohlenhydratanteil – wird evidenzbasierte in der Epilepsietherapie eingesetzt
Die Ballaststoffzufuhr sowie die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen sind bei dem oft stark eingeschränkten Verzehr von Vollkorngetreideprodukten, Gemüse und Obst unzureichend. Betroffen sind vor allem B-Vitamine, Vitamin C, Calcium, Eisen und Zink. Des Weiteren führt die ballaststoffarme Ernährung zu einer Darmträgheit.
Im Rahmen einer Low-Carb-Diät werden im Vergleich zu einer ausgewogenen und vollwertigen und Mischkost mehr Proteine (Eiweiß) aufgenommen. Eine proteinreiche Kost, vor allem tierisches Protein, wird nach neueren Studien mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen sowie für einen Diabetes mellitus Typ 2 in Verbindung gebracht [3].
Daten der ARIC-Studie (Atherosclerosis Risk in Communities) zeigen, dass je weniger Kohlenhydrate verzehrt wurden, desto höher war das Risiko für Vorhofflimmern (VHF) [9]. Die Autoren haben dafür zwei mögliche Erklärungen: Menschen mit kohlenhydratarmer Ernährung essen weniger Obst, Gemüse und Getreide. Dieses Lebensmittel reduzieren entzündliche Prozesse im Körper, somit haben Menschen mit kohlenhydratarmer Ernährung stärkere Entzündungsreaktionen, was wiederum Vorhofflimmern begünstigen könnte.
Menschen mit protein- und fettreicher Ernährung lösen durch ihre Ernährung mehr oxidativen Stress aus, was ebenfalls Vorhofflimmern verursachen kann.
In der Metaanalyse aller Kohorten (432.179 Teilnehmer) der ARIC-Studie vermittelten sowohl der niedrige Kohlenhydratkonsum (< 40 %) als auch der hohe Kohlenhydratkonsum (> 70 %) ein höheres Mortalitätsrisiko als die moderate Aufnahme [10].
Die aufgrund der geringen Kohlenhydratzufuhr resultierende ketogene Stoffwechsellage belastet die Nieren und begünstigt die Entstehung von Gicht (Hyperurikämie). Zudem kann eine längerfristige kohlenhydratarme Ernährung zu einer Erhöhung der LDL-Cholesterin- und Homocysteinspiegel führen, da der Anteil an gesättigten Fettsäuren durch den gesteigerten Verzehr tierischer Produkte steigt. Eine hohe Aufnahme gesättigter Fettsäuren sowie von rotem Fleisch (Muskelfleisch von Schwein, Rind, Lamm, Kalb, Hammel, Pferd, Schaf, Ziege) kann das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und Karzinome (Krebserkrankungen) erhöhen.
Als Nebenwirkungen können außerdem Kopfschmerzen und Obstipation (Verstopfung) auftreten. Darüber hinaus entwickeln die Abnehmwilligen über die Zeit oft eine Aversion gegen fett- und proteinreiche Lebensmittel sowie Heißhunger auf Kohlenhydrate. Dies führt dann oftmals zum Abbruch der Diät.
Durch eine streng ketogene Diät kann es in Einzelfällen zu einem Kupfermangel und einer damit assoziierten Anämie kommen [7].
Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) sind Low-Carb-Diäten aufgrund des hohen Proteinanteils (Eiweißanteil) nicht geeignet.
Low-Carb-Diäten sind potentiell gesundheitsschädlich. Zudem konnte bisher ein langfristiger Nutzen nicht gezeigt werden. Die Durchführung einer Low-Carb-Diät sollte deshalb mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
Für folgende Patientengruppen kommt ggf. eine Low-Carb-Diät in Frage:
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