Die Diät postuliert, dass die gezielte Aufnahme von "Sirtuin-aktivierenden" Lebensmitteln zu verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen führen kann. Daher sollten Lebensmittel, sogenannte "Sirtfoods", die einen hohen Gehalt an bestimmten Pflanzenstoffen haben, gezielt ausgewählt und Bestandteil der täglichen Ernährung werden.

Hauptziele und Vorteile der Sirtfood-Diät

• Aktivierung der Sirtuine: Das Hauptziel der Sirtfood-Diät besteht darin, die Aktivität von Sirtuinen im Körper zu steigern. Dies wird erreicht, indem bestimmte Lebensmittel konsumiert werden, deren Inhaltsstoffe die Sirtuin-Aktivität beeinflussen können, wie zum Beispiel Resveratrol in roten Trauben und Rotwein.
• Ankurbelung des Stoffwechsels (mitochondriale Gesundheit): Durch die Anpassung der Lebensmittelauswahl kann die Gesundheit der Mitochondrien und deren Fähigkeit, Fette und Kohlenhydrate zu verstoffwechseln, unterstützt und verbessert werden. Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass die Biogenese bzw. Neubildung von Mitochondrien durch eine Sirtfood-Lebensmittelauswahl unterstützt wird. Dies könnte dazu beitragen, einen Gewichtsverlust zu fördern und typischen Zivilisationskrankheiten vorzubeugen.
• Entzündungshemmende Wirkung: Durch die Aktivierung von Sirtuinen könnten antiinflammatorische (entzündungshemmende) Effekte erzielt werden. Dies kann besonders vorteilhaft sein, da insbesondere chronische Entzündungen mit verschiedenen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden.
• Gewichtsreduktion ohne Muskelverlust: Die Anhänger der Sirtfood-Diät postulieren, dass diese zu einer Gewichtsreduktion führen kann, ohne dass dabei signifikant Muskelmasse abgebaut wird, wie es häufig im Rahmen von Diäten geschieht.
  Hinweis: Dieses muss erst noch durch RCT-Studien bestätigt werden.
• Mögliche Unterstützung der Langlebigkeit: Da Sirtuine in einigen Modellorganismen mit einer verlängerten Lebensdauer assoziiert wurden, wird spekuliert, dass die Aktivierung von Sirtuinen durch die Sirtfood-Diät auch beim Menschen möglicherweise einen positiven Einfluss auf die Langlebigkeit haben könnte.

Unterschied zu anderen Diäten

Der Hauptunterschied zwischen der Sirtfood-Diät und vielen anderen Diäten besteht darin, dass sie sich auf die Aktivierung von Sirtuinen und die mitochondriale Gesundheit durch bestimmte Lebensmittel konzentriert. Andere Diäten setzen oft auf Kalorienrestriktion, Änderungen in der Verteilung der Makronährstoffe (Hauptnährstoffe = Kohlenhydrate, Fette, Proteine/Eiweiße) oder den Verzicht auf bestimmte Lebensmittelgruppen, um einen Gewichtsverlust oder andere gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Die Sirtfood-Diät hingegen betont die Bedeutung von Sirtuin-aktivierenden Lebensmitteln, die die zellulären Prozesse, insbesondere den Energiestoffwechsel der Mitochondrien sowie deren Neubildung, beeinflussen können.

Fehlfunktionen der Mitochondrien bzw. im Energiestoffwechsel gelten als eine der Hauptursachen für eine Vielzahl von Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Demenz, Sarkopenie (altersassoziierter übermäßiger Verlust von Muskelmasse und Muskelkraft sowie Funktionsabbau), chronische Herz- und Gefäßerkrankungen und letztlich auch Long Covid. Die Sirtfood-Diät zielt daher besonders darauf ab, die Gesundheit der Mitochondrien sicherzustellen und somit einen gesunden Energiestoffwechsel zu unterstützen.

Des Weiteren hebt sich die Sirtfood-Diät durch ihr Versprechen hervor, dass sie eine Gewichtsreduktion ermöglicht, ohne dabei einen Muskelverlust zu verursachen, der bei vielen anderen Diäten beobachtet wird.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die wissenschaftliche Datenbasis zur Unterstützung aller angegebenen Vorteile der Sirtfood-Diät gemischt ist und weitere Forschung erforderlich ist, um ihre Wirksamkeit und Langzeitwirkungen auf die Gesundheit zu bestätigen. Menschen, die eine solche Diät bzw. Ernährungsweise in Betracht ziehen, sollten sich bewusst sein, dass sie aufgrund der begrenzten Forschungsergebnisse möglicherweise nicht alle postulierten Vorteile erwarten können.