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Schwarzer Tee

Schwarzer Tee ist ein farblich rotes bis braunes Heißgetränk und wird wie grüner oder weißer Tee aus derselben Teepflanze gewonnen. Im Gegensatz zum grünen Tee werden die Teeblätter im Rahmen der Herstellung des schwarzen Tees oxidiert.

Herstellung des schwarzen Tees

Unter Einhaltung gewisser Ruhezeiten können die Teeblätter das ganze Jahr über geerntet beziehungsweise gepflückt werden. Dazu werden die ersten zwei Blätter und die dazugehörige Knospe der Pflanze per Hand entnommen. Anschließend kommt es zum Oxidationsprozess (früher auch "Fermentationsprozess" genannt), wobei die Blätter etwa 16 Stunden zum Welken ausgelegt werden. Auf diese Weise wird den Teeblättern Wasser entzogen, wodurch die Sprödigkeit verloren geht.

Im Anschluss werden sie gerollt und dabei die Zellwände der Blätter zerstört. Es können Enzyme austreten, die eine braunrote Färbung bewirken. Mit der folgenden Trocknung werden die Enzyme inaktiviert, der Tee verfärbt sich schwarz und der Prozess der Oxidation ist beendet.

Veränderungen der Inhaltsstoffe durch die Herstellungsprozesse

Auf Grund der Oxidationsreaktion wird der überwiegende Teil essentieller Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundärer Pflanzenstoffe sowie Enzyme zerstört. Des Weiteren hinterlässt die Oxidation beziehungsweise der Welkprozess viele polyphenolische Substanzen, die sich in hoher Konzentration schädigend auf den Körper auswirken können [1].

Inhaltsstoffe des schwarzen Tees

Aufgrund der Verluste von Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente), die bei der Herstellung entstehen, sind durch das Trinken von Schwarztee keine nennenswerten Deckungen des jeweiligen Tagesbedarfs zu erreichen. Schwarzer Tee enthält vorwiegend die Mineralstoffe Kalium sowie Fluorid und geringe Mengen der B-Vitamine. Die im Tee enthaltenen ätherischen Öle und Gerbstoffe, die zu 0,3 Gramm in einer Tasse Tee vorkommen, bewirken den Geruch und das typische Teearoma.

Inhaltsstoff Koffein

In einem Glas schwarzen Tee mit 150 Milliliter steckt mit circa 30 bis 60 Milligramm nur halb so viel Koffein wie in einer Tasse Kaffee, die 50 bis 150 Milligramm Koffein enthält. Deshalb wirkt schwarzer Tee zwar auch bezüglich des Stoffwechsels, Kreislaufs und der Gehirn- und Herztätigkeit anregend und leicht harntreibend, jedoch in geringerem Maße als bei Kaffee.

Wirkung des Koffeins

Aufgrund der Gerbstoffe wird das Tee-Koffein langsamer in den Blutkreislauf aufgenommen und die stimulierende Wirkung hält im Gegensatz zum Kaffee dementsprechend länger. Der Grund dafür ist, dass sich das Koffein an die Gerbstoffe bindet und dadurch nach und nach freigesetzt wird [1].

Die Halbwertszeit von Koffein wird mit durchschnittlich vier bis sechs Stunden angegeben [8].

Gesundheitlich unbedenkliche Koffeindosis

Ein täglicher Konsum von 400 Milligramm Koffein wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für Erwachsene als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Die Obergrenze für Schwangere und Stillende liegt bei 200 Milligramm Koffein pro Tag [7]. Für Kinder und Heranwachsende wird eine tägliche Zufuhr von 3 Milligramm Koffein pro kg Körpergewicht als sicher eingestuft. In dieser Altersgruppe wird Koffein hauptsächlich durch den Konsum von Energy-Drinks aufgenommen [7].

Koffeingehalte verschiedener Getränke

In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht der Koffeingehalte verschiedener Genussmittel dargestellt [7].

Genussmittel Koffeingehalt [mg]
Kaffee (150 ml) 50-150
Espresso (50 ml) 50-150
Schwarzer Tee (150 ml) 30-60
Grüner Tee (150 ml) 40-70
Cola-Getränk (330 ml) bis zu 60
Energy-Drink (250 ml) 80
Vollmilchschokolade (100 g) 20
Halbbitterschokolade (100 g) 75

Gesundheitliche Effekte der Gerbstoffe

Die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe gehören zu der Gruppe der Adstringenzien und weisen daher in erhöhter Konzentration, infolge hohen Teekonsums, einen ähnlich wirkenden Effekt auf. Alle zu den Adstringenzien zählenden Stoffe reagieren mit dem Eiweiß der obersten Gewebsschichten, wodurch diese zu festen, zusammenhängenden Membranen verdichtet werden.

Sie fördern die Blutstillung und die Heilung von Wunden sowie Entzündungen. Demzufolge wirken Gerbstoffe leicht antibakteriell und schmerzlindernd. Die Gerbstoffe des schwarzen Tees sind schließlich gesundheitsfördernd, wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und einer Durchfallerkrankung entgegen.

Andererseits haben die Gerbstoffe auch nachteilige Wirkungen. Es kann zu einer verschlechterten Aufnahme von zusätzlich eingenommenen Medikamenten oder auch von Mikronährstoffen kommen. Beispielsweise hemmen Gerbstoffe in hoher Konzentration die Eisen-Aufnahme, da diese durch die festen, schwer durchlässigen Membranen zum Teil verhindert wird [4].

Des Weiteren beeinträchtigen Gerbstoffe die Verfügbarkeit von Nahrungseisen. Eine Tasse Tee kann die Verfügbarkeit bereits um etwa die Hälfte herabsetzen [1]. Schwarztee in übermäßigen Mengen steigert damit das Risiko, dass Eisenmangelerscheinungen, wie blasse, raue, spröde Haut, Störungen der Wärmeregulation und Wetterfühligkeit, auftreten [3]. 

Zubereitung des Schwarztees

Die stimulierende Wirkung des schwarzen Tees wird nur hervorgerufen, wenn dieser maximal 2 bis 3 Minuten zieht. Dann geht der überwiegende Anteil des Koffeins in den Teeaufguss über. In erster Linie werden innerhalb der ersten zwei Minuten die koffeinähnlichen Substanzen Theobromin und Theophyllin freigesetzt, welche die anregende Wirkung verursachen. Diese Substanzen werden zudem in der Medizin als Arzneimittel eingesetzt. Insbesondere ist dies Theophyllin als Mittel gegen Asthma. Die Gerbstoffe werden dagegen noch nicht herausgelöst und die Wirkung des Koffeins überwiegt.

Eine Ziehdauer von circa 4 bis 5 Minuten führt zu einem Verlust der stimulierenden Effekte und hat dann eine eher beruhigende Wirkung auf den Körper. Nach solch einer langen Ziehzeit können die Gerbstoffe vermehrt aus den Teeblättern herausgelöst werden, die dann dem schwarzen Tee einen bitteren Geschmack verleihen [1].

Gesundheitliche Auswirkungen

Ein langfristiger Konsum von grünem und schwarzem Tee über 12 Wochen führt nachweislich zu einer signifikanten Senkung des systolischen als auch diastolischen Blutdruckes [5]. Des Weiteren führt der regelmäßige Konsum von schwarzem Tee zu einer Senkung der LDL-Cholesterin-Serumkonzentration. Dieser Effekt tritt am stärksten bei Personen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen) auf [6]. 

Im Unterschied zu Kaffee regt schwarzer Tee nicht die Säuresekretion im Magen an und nimmt aufgrund der fehlenden Diterpene, die Bestandteile der Öle im Kaffee sind, auch keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel, was seine bessere Verträglichkeit erklärt [2].

Wird schwarzer Tee in übermäßigen Mengen konsumiert, kann das zu geringfügigen Kopfschmerzen, Leistungsschwächen und Schlafstörungen führen. Bei magenempfindlichen Personen kann schwarzer Tee die Magenschleimhaut reizen und zu Schmerzen führen. 

Wird neben dem Koffein in Form von Kaffee oder schwarzem Tee zusätzlich Alkohol beziehungsweise Tabak konsumiert, verstärken sich die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie die Erkrankungserscheinungen und es kommt zu einer additiven Wirkung. Der Körper wird mit mehreren toxisch wirkenden Substanzen zugleich konfrontiert wird und besitzt keine ausreichenden Abwehrmechanismen, um die giftigen Stoffe zu eliminieren [3].

Mikronährstoffmangel

Übermäßiger Konsum von schwarzem Tee kann zu einem Mangel folgender Mikronährstoffe führen:

Literatur

  1. Gehring WG, Hoffmann P: Richtig Trinken. 42-43; Trophos-Verlag, Frankfurt am Main, 1998

  2. Kasper H: Ernährungsmedizin und Diätetik. Kapitel 3.3, 140; Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000

  3. Lindner E: Toxikologie der Nahrungsmittel. Kapitel 1, 80-87; Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 1990

  4. Schmidt Dr. med. E, Schmidt N: Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 2.4, 266-272; Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004

  5. Gang L, Xiaohong H: Effects of tea intake on blood pressure: a meta-analysis of 21 randomized controlled trials. J Am Coll Cardiol. 2014; 64 (16_S)

  6. Zhao Y, Asimi S, Wu K, Zheng J, Li D: Black tea consumption and serum cholesterol concentration: Systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Clin Nutr. 2014 Jun 13; pii: S 0261-5614 (14) 00167-8

  7. EFSA NDA Panel (EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies). Scientific Opinion on the safety of caffeine. EFSA Journal 2015; 13 (5): 4102

  8. Benowitz NL: Clinical pharmacology of caffeine. Annu Rev Med 1990;41:277-88.

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