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Schwangere – Alter 19-24 Jahre

Frauen haben in der Schwangerschaft einen Mehrbedarf für zahlreiche Makro- und Mikronährstoffe. In Anhängigkeit der Altersgruppe sind Frauen unterschiedlich gut versorgt. 

In der folgenden Tabelle können sich Schwangere in der Altersgruppe von 19-24 Jahren einen Überblick über die Zufuhrempfehlung und Versorgungssituation verschaffen.

Informationsgrundlage: Nationale Verzehrsstudie II

Die Angaben der Frauen, die die Zufuhrempfehlungen nicht erreichen, stammen aus der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II). Da in der NVS II keine gesonderten Daten zum Versorgungszustand von Schwangeren gemacht wurden, wird in der Tabelle auf die vorliegenden Angaben von Nicht-Schwangeren in der Altersgruppe 19-24 Jahre Bezug genommen.

Aufgrund des Mehrbedarfs an Makro- und Mikronährstoffen für Schwangere ist vermutlich der Anteil, der den Bedarf nicht deckt, höher als in der Tabelle dargestellt.

Berechnung des Mehrbedarfs für Makro- und Mikronährstoffe

In der Tabelle ist zudem der Mehrbedarf an Makro- und Mikronährstoffen für die am schlechtesten versorgten Schwangeren angegeben. Dieser errechnet sich aus dem Abstand zwischen dem Versorgungszustand und der Zufuhrempfehlung der DGE für den jeweiligen Makro- bzw. Mikronährstoff.

Gründe für einen Mehrbedarf an Makro- und Mikronährstoffen

Da sich die Zufuhrempfehlungen an den Bedarf von gesunden und normalgewichtigen Menschen orientieren, kann der berechnete Mehrbedarf im Individualfall auch höher ausfallen, als er in dieser Tabelle zum Ausdruck kommt. Der individuelle Bedarf kann zum Beispiel aufgrund der Ernährungsweise, des Genussmittelkonsums oder einer Dauermedikation oberhalb der Zufuhrempfehlungen der DGE liegen. 

Makro- und Mikronährstoffe*** Referenzwerte der DGE1 (Zufuhr/Tag) Personen (%) oberhalb (+) bzw. unterhalb (-) Referenzwert** Mehrbedarf für die am schlechtesten versorgten 5 % der Fallgruppe (P5)
Energie 1.900 kcal 6
Zuschlag im 2. Trimester + 250 kcal 7
Zuschlag im 3. Trimester + 500 kcal 7
Fett 30 / 30-35 * % der Energie
Kohlenhydrate 50 % der Energie
Protein 48 / 58 * g - 20,9 12,2 g
Vitamin A 800 µg (RAE) - 15 200 µg
Vitamin C 100 / 110 * mg - 33,6 57
Vitamin E 13 mg - 50 7,9 mg
Vitamin D 20 µg 2 - 100 3 19,4 µg 3
Vitamin B1
(Thiamin)
1 / 1,2 * mg - 31,8 0,4 mg
Vitamin B2
(Riboflavin)
1,2 / 1,5 * mg - 27,3 0,4 mg
Niacin
(Nicotinamid, Vitamin B3)
13 / 15 * mg - 2,7
Vitamin B6
(Pyridoxin)
1,5 / 1,8 * mg - 31,3 0,6 mg
Vitamin B12
(Cobalamin)
4,5 µg - 66,7 2,8 µg
Folsäure 550 µg (FÄ) 4 - > 50 427 µg
Kalium 4.000 mg - 82,9 2.412 mg
Calcium 1.000 mg - 51,5 529 mg
Magnesium 300 mg - 33,9 116 mg
Eisen 27 mg - 100 20,7 mg
Jod 230 µg - 74 5 139 µg 5
Zink 9 / 11 * mg - 53,6 4,3 mg

*Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat
**Diese Angaben beziehen sich auf Nicht-Schwangere derselben Altersgruppe
***Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Proteine (Eiweiße)) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente)

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
  2. Die Vitamin D-Zufuhr über die Ernährung mit den üblichen Lebensmitteln (2 bis 4 μg pro Tag) reicht nicht aus, um den Schätzwert für die angemessene Zufuhr bei fehlender endogener [= körpereigener] Synthese zu erreichen. Die Differenz zum Schätzwert muss über die endogene Synthese und/oder über die Einnahme eines Vitamin D-Präparats gedeckt werden (DGE 2012).
  3. Unter Einbeziehung der körpereigenen Vitamin D-Synthese erreichen mehr als 50 % der Bevölkerung nicht den empfohlenen unteren Schätzwert von 50 nmol Vitamin D je Liter Blut (DGE 2012, nach Daten des Robert Koch-Instituts).
  4. 300 μg Folsäure in Form von Pteroylmonoglutaminsäure entsprechen – zu einer Mahlzeit verzehrt – in ihrer Wirksamkeit 510 μg Folat aus konventioneller Ernährung (Nahrungsfolat). Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte eine Zufuhr von täglich mindestens 550 µg bzw. 450 µg Nahrungsfolat erfolgen (DGE).
  5. Unter Berücksichtigung der Zufuhr über jodiertes Speisesalz.
  6. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nutzt aufgrund der weitverbreiteten geringen körperlichen Aktivität und des häufigen Übergewichts für Berechnungen, in denen Richtwerte für die Energiezufuhr von Erwachsene zugrunde gelegt werden, Daten, die sich aus einem PAL von 1,4 ergeben. (PAL = Physical Activity Level = Maß für die körperliche Aktivität). Deswegen wird in dieser Tabelle nur der Wert für ein PAL von 1,4 angegeben.
  7. Die Angaben gelten nur bei Normalgewicht vor der Schwangerschaft, einer unverminderten körperlichen Aktivität und bei einer wünschenswerten Gewichtszunahme von 12 kg während der Schwangerschaft.
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