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Individueller Mehrbedarf an Makro- und Mikronährstoffen

In Deutschland ist eine ausreichende Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen* durch eine vollwertige Ernährung unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) möglich.

Die allgemeine Verfügbarkeit eines reichhaltigen, vollwertigen Lebensmittelangebots garantiert jedoch nicht immer eine ausreichende individuelle Zufuhr mit Makro- und Mikronährstoffen. Neben der Auswahl und Menge der Lebensmittel beeinflusst auch die Art der Speisenzubereitung die Zufuhr dieser Stoffe. Zudem kann ein individueller Mehrbedarf für Makro- und Mikronährstoffe bestehen.

Gründe für einen individuellen Mehrbedarf

Biographische Ursachen

  • Genetische Faktoren

    • Biochemische Individualität jedes Menschen. Die individuelle biochemische Ausstattung ist zum Teil genetisch bedingt, beispielsweise Resorptions-, Transport- und Enzymdefekte oder auch die verminderte Herstellung (Synthese) von Enzymen. Sie kann aber auch nachträglich entstehen z. B. in Folge von Krankheiten. Diese unterschiedliche Körperchemie  führt zu individuellen Ernährungsbedürfnissen.
  • Lebensphasen

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung

    • Ernährungsweisen – Vegetarier, Veganer, Rohköstler
    • Unregelmäßiges Essen und häufiges Auslassen von Mahlzeiten
    • Einseitige Ernährungsgewohnheiten:
    • Diäten, Fastenkuren
    • Fehl- und Mangelernährung (insbesondere im Alter) – z. B. unausgewogene und unzureichende Nahrungsaufnahme; verminderte Enzymaktivität; gestörte Membranfunktionen und Transportvorgänge; Resorptionsstörungen → Untergewicht
  • Genussmittelkonsum

  • Körperliche Aktivität

    • Sportliche Aktivität und schwere körperliche Arbeit:
      • erhöhter Energie- und Nährstoffbedarf, v. a. erhöhter Proteinbedarf von 1,2 bis 2,0 g/kg Körpergewicht, abhängig von Trainingsziel, -intensität und -umfang.
      • Verlust von Elektrolyten durch starkes Schwitzen; Risiko für muskuläre Überlastungen und erhöhten Mikronährstoffbedarf
      • gesteigerter Bedarf an Antioxidantien zur Reduktion von oxidativem Stress
    • Freizeitaktivitäten mit hoher Belastung (z. B. Bergsteigen, Triathlon).
    • Lange Trainingsphasen ohne ausreichende Regeneration → verstärkter oxidativer Stress
    • Bedarf an schnellerer Regeneration nach Verletzungen oder Operationen
    • Bewegungsmangel durch sitzende Tätigkeiten → Risiko für Muskelabbau und Stoffwechselveränderungen
  • Beruflicher und emotionaler Stress

    • Doppelbelastung durch Beruf und Haushalt → erhöhte körperliche und mentale Beanspruchung
    • Schlafprobleme durch Dauerbelastung → Beeinträchtigte Regeneration von Körper und Geist; verminderte Synthese von Hormonen wie Melatonin und Serotonin; erhöhter Bedarf an Magnesium und Tryptophan
    • Chronischer Stress → erhöhte Cortisol-Ausschüttung und gesteigerter Verbrauch von B-Vitaminen und Magnesium
    • Monotone Arbeit oder hohe Anforderungen → chronische Erschöpfung/Müdigkeit (Fatigue)
    • Zeitdruck und Multitasking → beeinträchtigte Essgewohnheiten (z. B. Mahlzeiten überspringen oder ungesunde Snacks)
    • Emotionale Belastungen wie Mobbing, Konflikte oder familiäre Sorgen → vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen
    • Arbeiten in Schichtsystemen → gestörter Biorhythmus und beeinträchtigte Nährstoffaufnahme
    • Häufige Reisen oder Jetlag → Belastung durch unregelmäßige Mahlzeiten und Zeitverschiebung

Krankheitsbedingte Ursachen sind nicht Bestandteil dieser Aufstellung!

*Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Proteine (Eiweiße)) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente)

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