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Zink ist ein für den menschlichen Organismus lebensnotwendiges (essentielles) Spurenelement. Zink bildet in pflanzlichen und tierischen Organismus bevorzugt Bindungen mit Aminosäuren beziehungsweise Proteinen aus.
Im Säugetierorganismus zählt Zink neben Eisen zu den mengenmäßig bedeutsamen Spurenelementen. Die nahezu allumfassende Beteiligung an den vielfältigsten biologischen Reaktionen macht Zink zu einem der wichtigsten Spurenelemente. Seine Lebensnotwendigkeit (Essentialität) für biologische Prozesse wurde vor über 100 Jahren mit Hilfe von Untersuchungen an Pflanzen nachgewiesen [2].
Die Zink-Aufnahme (Resorption) über den Darm erfolgt im gesamten Dünndarm, vorwiegend im Zwölffingerdarm (Duodenum) und Leerdarm (Jejunum), sowohl durch einen aktiven als auch passiven Mechanismus [2, 3, 7, 12, 13, 18, 19, 23].
Der Mechanismus der Zink-Aufnahme erfolgt mengenabhängig. Bei niedriger Konzentration im Darmraum wird Zink in die Zellen des Dünndarmepithels (Enterozyten) aufgenommen. Dieser Prozess ist energieabhängig und bei hoher Zink-Konzentration gesättigt [2, 3, 7, 12]. Die Sättigungskinetik des aktiven Transportmechanismus bewirkt, dass Zink bei hohen Dosen zusätzlich mittels eines Stofftransports durch die Zellzwischenräume (parazellulär) durch passive Diffusion aufgenommen wird, was jedoch bei normaler Kost keine Bedeutung hat [2, 3, 7, 12, 13, 21].
In den Enterozyten wird Zink an spezielle Proteine gebunden, von denen bisher zwei identifiziert werden konnten. Eines der Proteine, Metallothionein, ist im Zellinneren (Cytosol) lokalisiert, während das Cystein-reiche intestinale Protein (CRIP) im Darm zu finden ist. Beide Proteine sind einerseits für den Zink-Transport durch das Cytosol zur dem Darminneren abgewandten Membran, andererseits für die Zink-Speicherung innerhalb der Zelle (intrazelluläre) zuständig [3, 7, 12, 20].
Die Zink-Aufnahme (Absorptionsrate) von Zink liegt im Durchschnitt zwischen 15-40 % und ist vom vorausgehenden Versorgungszustand beziehungsweise individuellen Bedarf und von der Anwesenheit bestimmter Nahrungsbestandteile abhängig [3, 7, 12, 15, 18, 20, 23]. Ein erhöhter Zink-Bedarf liegt zum Beispiel im Wachstum, in der Schwangerschaft und im Mangelzustand vor und führt zu einer verstärkten Absorption aus der Nahrung (30-100 %).
Die Zink-Aufnahme im Darm wird durch folgende Nahrungsbestandteile gefördert [1, 2, 5, 8, 18, 19, 23]:
Folgende Nahrungsinhaltsstoffe hemmen in höheren Dosen die Zink-Resorption [1-3, 5, 8, 12, 14-16, 18, 19, 22, 23, 25]:
Das Fehlen von resorptionshemmenden Substanzen, wie Phytinsäure, und die Bindung von Zink an gut verdaulichen Proteinen beziehungsweise Aminosäuren sind Ursache dafür, dass Zink aus Lebensmitteln tierischen Ursprungs, wie Fleisch, Eier, Fisch und Meeresfrüchte, besser bioverfügbar ist als aus Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft, wie Getreideprodukte und Hülsenfrüchte [1, 2, 6-8, 16, 18, 23].
Mit einer durchschnittlichen Konzentration von etwa 20-30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht stellt Zink nach Eisen das zweithäufigste essentielle Spurenelement im menschlichen Organismus dar [3, 6-8, 19, 23]. In den Geweben und Organen liegt Zink zum größten Teil (95-98 %) innerhalb der Zellen (intrazellulär) vor. Nur ein geringer Teil des Körperpools befindet sich im außerhalb der Zellen (extrazellulär). Sowohl intra- als auch extrazelluläres Zink ist überwiegend an Proteine gebunden [12, 19].
Zu den Geweben und Organen mit der höchsten Zink-Konzentration gehören Iris und Netzhaut (Retina) des Auges, Hoden (Testes), Prostata, Zellansammlungen in der Bauchspeicheldrüse (Langerhans-Inseln des Pankreas), Knochen, Leber, Niere, Haare, Haut und Nägel sowie Harnblase und Herzmuskel (Myokard) [7, 12, 15, 18, 19, 24].
Mengenmäßig enthalten Muskulatur mit 60 % (~ 1.500 mg) und Knochen mit 20-30 % (~ 500-800 mg) den größten Zink-Anteil [2, 3, 7, 19]. Das mit Abstand zinkreichste Sekret im Körper ist das Sperma, dessen Zink-Konzentration die des Blutplasmas um den Faktor 100 übersteigt [19].
Nur etwa 0,8 % (~ 20 mg) des Gesamtkörperbestandes an Zink ist im Blut (61-114 µmol/l) lokalisiert, wovon sich 12-22 % im Plasma und 78-88 % in den zellulären Blutbestandteilen befinden [1, 2, 7, 18, 19]. Dazu zählen die roten (Erythrozyten) und weißen (Leukozyten) Blutkörperchen sowie die Bluplättchen (Thrombozyten).
Im Gegensatz zum Spurenelement Eisen verfügt der Organismus über keine großen Zink-Reserven. Der Stoffwechsel betreffende aktive beziehungsweise schnell austauschbare Zink-Pool ist relativ klein und beträgt 2,4-2,8 Millimol (157-183 mg). Die geringe Größe des metabolisch aktiven Zink-Pools ist Ursache dafür, dass es bei marginaler Zufuhr rasch zu Mangelerscheinungen kommen kann, wenn die Adaptation an die Aufnahme gestört ist [7]. Aus diesem Grund ist eine kontinuierliche Aufnahme von Zink über die Nahrung von wesentlicher Bedeutung [12].
Ähnlich wie beim Spurenelement Kupfer wird die Zink-Konstanthaltung im Organismus neben der intestinalen Absorption primär durch die Ausscheidung über den Darm reguliert. Mit steigender oraler Zufuhr erhöht sich auch die Zink-Ausscheidung mit dem Stuhl (< 0,1 bis zu mehreren mg/d) und umgekehrt [3, 7].
Zink wird in erster Linie (~ 90 %) über den Darm mit dem Stuhl ausgeschieden. Dabei handelt es sich sowohl um nicht resorbiertes Zink aus der Nahrung als auch um Zink aus abgeschilferten Dünndarmzellen. Zudem wird das Spurenelemement über Sekrete der Bauchspeicheldrüse, Galle und des Darms in das Darmlumen abgeben [2, 3, 6, 7, 18, 19, 23]. Zu einem geringen Teil (≤ 10 %) erfolgt die Zink-Ausscheidung über die Nieren mit dem Urin [5, 7, 19]. Weitere Verluste treten über Haut, Haare, Schweiß, Sperma und Menstruationszyklus auf [9, 12, 14, 19].
Im Gegensatz dazu bleibt die Höhe der Zink-Ausscheidung über die Niere (150-800 µg/d) von der Zink-Versorgung unbeeinflusst. Dabei wird vorausgesetzt, dass kein ausgeprägter Zink-Mangel vorliegt [7]. Die gesamte Zink-Umsatzrate (Turnover) ist relativ langsam. Die biologische Halbwertszeit von Zink beträgt 250-500 Tage, vermutlich bedingt durch das Zink der Haut, Knochen und Skelettmuskulatur [2].
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