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Mangan – Sicherheitsbewertung

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European food safety authority, EFSA) hat letztmalig im Jahr 2023 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet.

Sichere tägliche Höchstmenge für Mangan

Sofern ausreichend Daten vorlagen, setzte die EFSA für jeden Mikronährstoff (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) eine sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level) fest. Diese Höchstmenge ruft bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervor.

Die sichere tägliche Höchstmenge für Mangan liegt bei 8 Milligramm [4].
Die sichere tägliche Höchstmenge für Mangan entspricht dem 4-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (Nutrient Reference Value, NRV).

An wen richtet sich die sichere tägliche Höchstmenge?

Die oben angegebene sichere tägliche Höchstmenge gilt für erwachsene Männer und Frauen ab 18 Jahren sowie für Schwangere und Stillende [4].

Gesundheitliche Risiken einer überhöhten Mangan-Zufuhr

Unerwünschte Auswirkungen einer überhöhten Mangan-Zufuhr sind vor allem Nervenstörungen. Diese werden in den meisten Fällen durch die Exposition gegenüber mangan-haltigen Stäuben am Arbeitsplatz und durch die Aufnahme von kontaminiertem Trinkwasser hervorgerufen.

Die berufliche Exposition gegenüber mangan-haltigen Arbeitsstäuben führte nach dauerhafter Inhalation zu Muskelschmerzen (Myalgien), allgemeiner Schwäche, verlangsamter Bewegung, Appetitlosigkeit und Sprachstörungen bis hin zum "Manganismus", einer Nervenkrankheit ähnlich der Parkinson-Krankheit [1, 3].

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt an, dass die Schwellendosis für neurologische Effekte zwischen 0,1 bis 1 Milligramm Mangan/m³ Luft liegt [2, 3]. Der Aufnahmeweg der Inhalation ist allerdings für die Sicherheitsbewertung von Mangan aus Lebensmitteln zweitrangig.

Risikofaktor Mangan-haltiges Trinkwasser

Eine Mangan-Konzentration von 0,75 Milligramm pro Liter Trinkwasser führte bei dauerhafter Aufnahme von 2 Litern am Tag zusätzlich zur herkömmlichen Ernährung zu keinen negativen Effekten [2]. Auch Mengen von 0,6 bis 4,3 Milligramm Mangan aus Trinkwasser pro Tag zusätzlich zur herkömmlichen Ernährung, aufgenommen über 10 bis 40 Jahre, blieben ohne negative Effekte [1].

Allerdings können durch den dauerhaften Konsum von mangan-haltigem Trinkwasser neurologischen Störungen wie  Muskelschmerzen (Myalgien), allgemeiner Schwäche, Zittern (Tremor), Gedächtnisstörungen und eingeschränkten Reflexen hervorgerufen werden. In Japan führte verunreinigtes Trinkwasser mit 14 Milligramm Mangan pro Liter zu schweren Vergiftungserscheinungen wie Zittern und geistigen Störungen und in zwei Fällen bis zum Tod [2].

Mangan-Toleranz im Alter nimmt ab

In einer Studie an älteren Menschen ab 50 Jahren kam es bereits bei Mengen von 3,6 bis 4,6 Milligramm Mangan aus Trinkwasser pro Tag zusätzlich zur herkömmlichen Ernährung zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Depression, Müdigkeit, Halluzinationen bis hin zu Tremor (Zittern) und eingeschränkten Reflexen [1].

Dabei wurde die Mangan-Aufnahme aus der Nahrung allerdings nicht bestimmt, wodurch die Gesamtaufnahme von Mangan nicht bekannt ist. Für ältere Menschen ab 50 Jahren wurde daher die oben genannte sichere tägliche Höchstmenge von 8,7 Milligramm Mangan aus allen Quellen festgelegt.

Literatur

  1. Expert Group on Vitamins and Minerals; Safe upper levels for vitamins and minerals, UK, Food Standards Agency Publications 2003

  2. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0

  3. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.), Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 2.; BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004

  4. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA; Summary of Tolerable Upper Intake Levels Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals; Vol. 9, 2023

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