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Kupfer ist ein für den Menschen lebensnotwendiges (essentielles) Spurenelement. Kupfer kommt in verschiedenen Formen vor, wobei es in der Natur hauptsächlich als Cu+ und Cu2+ zu finden ist. Bei Menschen liegt es überwiegend als Cu2+ vor [6, 11, 13, 19].
Kupfer liegt in der Nahrung und im Organismus in gebundener und nicht in freier Form vor. Das Spurenelement kann mit wichtigen Verbindungen wie Proteinen Komplexe bilden [9, 10, 15, 19, 26]. Kupfer wird zum größten Teil aus dem Magen und oberen Dünndarm (Duodenum) aufgenommen (resorbiert) [18]. Da die Aufnahmerate (Absorptionsrate) stark von der Nahrungszusammensetzung abhängt, schwankt sie zwischen 35 und 70 % [5, 9, 13, 29]. Aus der Muttermilch wird Kupfer zu 75 % resorbiert, aus Kuhmilch hingegen nur zu etwa 23 %.
Der Kupfer-Bestand im Körper wird zum einen durch die Anpassung der Absorption im Dünndarm und zum anderen durch die der Ausscheidung reguliert. Somit führt ein Kupfer-Mangel zu einer gesteigerten Absorptionsrate, während bei erhöhtem Kupfer-, Zink- oder Eisen-Angebot die Kupfer-Aufnahme beziehungsweise Kupfer-Abgabe reduziert oder blockiert wird [2, 4, 5, 9, 10, 14, 22, 24, 25, 29].
Dier Mechanismus der Kupfer-Absorption ist dosisabhängig. In niedrigen Konzentrationen wird Kupfer durch einen aktiven (energieabhängigen) sättigbaren Transportmechanismus in die Dünndarmzellen (Epithelzellen) aufgenommen. Bei höheren Konzentrationen dominiert die passive Diffusion. Die Absorption erfolgt energieunabhängig durch die Enterozytenmembran in Richtung des Konzentrationsgefälles [6, 13].
Für den Kupfer-Transfer aus den Dünndarmzellen in die Blutbahn ist ein sättigbares Carriersystem (MNK-ATPase) verantwortlich [4, 9]. Bei Säuglingen wird Kupfer hingegen durch Diffusion und in einem kaum sättigbaren Cotransport mit Wasser resorbiert [4].
Das aufgenommene (absorbierte) Kupfer wird im Blut an die Plasmaproteine Albumin und Transcuprein sowie an kleinere Stoffe, wie beispielsweise die Aminosäure Histidin, gebunden. Transcuprein stellt ein spezifisches Transportprotein dar und besitzt für Kupfer eine höhere Bindungsstärke (Affinität) als Albumin [1].
Transcuprein, Albumin und Histidin transportieren Kupfer über die Pfortader (vena portae) zur Leber, die es über einen spezifischen Kupfer-Transporter (hCtr1-Carrier) aufnimmt [2, 3, 8, 10, 14, 15]. Die Leber ist das zentrale Organ des Kupfer-Stoffwechsels und der wichtigste Kupfer-Speicher. In den Leberzellen (Hepatozyten) wird Kupfer zum Teil gespeichert und in Kupfer-abhängige Enzyme, wie Caeruloplasmin, Cytochrom-C-Oxidase oder Superoxid-Dismutase eingebaut [1, 4, 5, 13, 19, 21, 22, 28].
Von besonderer Bedeutung ist das Plasmaprotein Caeruloplasmin. Dieses weist sowohl eine Enzymfunktion als auch eine spezifische Bindungs- und Transportfunktion für Kupfer auf. Das im Plasma an Caeruloplasmin gebundene Kupfer wird bedarfsgerecht im Organismus an verschiedene Organe und Gewebe verteilt. Die zelluläre Aufnahme erfolgt durch membranständige Kupfer-Rezeptoren [4].
Der Kupfer-Plasma-Spiegel liegt unter normalen Bedingungen bei etwa 0,5-1,5 Mikrogramm pro Milliliter und ist bei Frauen um 10 % höher als bei Männern [1, 3, 9, 16]. Weder Nahrungsaufnahme noch Fasten beeinflusst den Kupfer-Gehalt im Plasma. Aus noch ungeklärten Gründen ist der Kupfer-Plasma-Spiegel am Ende einer Schwangerschaft beziehungsweise nach Einnahme von Kontrazeptiva (Antibabypille) nahezu verdoppelt bis verdreifacht [4, 9, 18].
Kupfer ist mit einem Körper-Bestand von 80-100 Milligramm nach Eisen und Zink das dritthäufigste Spurenmetall im Organismus [4, 6, 8, 9, 13]. Die höchsten Konzentrationen an Kupfer finden sich vor allem in Leber (15 %) und Gehirn (10 %), gefolgt von Herz und Nieren. Etwa die Hälfte des Gesamtgehalts entfällt auf Muskulatur (40 %) und Skelett (20 %) [4, 9, 13]. Nur 6 % des gesamten Kupfer-Bestandes sind im Serum enthalten. Davon liegen etwa 80 bis 95 % in Form von Kupfer-Caeruloplasmin vor [13, 27].
Föten und Säuglinge weisen eine veränderte Kupfer-Verteilung als Erwachsene auf. Zur Geburt entfällt die Hälfte des Körperbestandes auf Leber und Milz. Schließlich ist die Kupfer-Konzentration der Leber von Neugeborenen im Gegensatz zu der von Erwachsenen um das 3-10-fache erhöht. Diese Leberreserven sind physiologisch normal und scheinen den Säugling während der ersten Monate vor einem Kupfer-Mangel zu schützen [9].
Neben der Aufnahme (Absorption) ist die Ausscheidung eine wichtige Regulationsgröße für die Aufrechterhaltung des Kupfer-Gleichgewichts im Körper. Überschüssiges Kupfer wird zu etwa 80 % in der Galle mit dem Stuhl ausgeschieden.
Nur 2-4 % werden über die Niere (renal) mit dem Urin ausgeschieden [3, 9]. Bei Defekten der Nierenkanälchen können die Verluste über die Nieren mit dem Urin signifikant ansteigen [9]. Verluste an Kupfer über die Haut sind variabel und werden im Durchschnitt auf 0,34 Milligramm pro Tag geschätzt. Ein sehr geringer Kupfer-Anteil gelangt über den Leber-Darm-Kreislauf (enterohepatischen Kreislauf) vom Darm zurück in den Organismus beziehungsweise wird rückresorbiert [6, 13, 16, 24].
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