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Jod ist ein für den Menschen lebensnotwendiges (essentielles) Spurenelement. Es kommt aufgrund seiner Größe und seiner geringeren Elektronegativität in der Natur nicht in freier sondern in gebundener Form vor. So gelangt es als Jodid, Jodat oder organisch gebunden über die Nahrung in den Organismus [4].
Das Spurenelement wird im Dünndarm nahezu vollständig aufgenommen (resorbiert) [4, 5, 6, 8, 14, 15, 16]. Mit Hilfe von nicht-enzymatischen Reaktionen kommt es zuvor zur Reduzierung von Jodat zu Jodid [2, 7].
Eine zu hohe Aufnahme von Nitrat durch die Nahrung hemmt den aktiven Jodid-Transport in der Schilddrüse und im Gastrointestinaltrakt. Nitrat kommt beispielsweise in Spinat, Rettich, Radieschen und Mangold sowie im Trinkwasser (> 50 ml/L) vor.
Nitrat verdrängt Jod aus seiner Bindung am Natrium-Jodid-Symporter [18]. Hohe Nitrat-Belastungen erhöhen somit die Gefahr eines Jod-Mangels beziehungsweise das Risiko einer Schilddrüsenvergrößerung (Strumaprävalenz) und sollten aus diesem Grund vermieden werden [12, 19].
Jodid wird über die Blutbahn transportiert und in der Schilddrüse sowie in anderen Geweben, wie Speicheldrüse, Brustdrüse und Magen angereichert [6]. Der Transport in die Schilddrüse erfolgt mittels einem spezifischen, Natrium-abhängigen Jodid-Transporter in der Membran der Schilddrüsenfollikelzellen (Thyreozyten).
Der „Natrium-Jodid-Symporter“ (NIS) transportiert unter Energieverbrauch zwei Natrium-Ionen (Na+) zusammen mit einem Jod-Ion (I-). Die Beförderung von Jodid in die Thyreozyten der Schilddrüse wird von einem in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildeten Hormon (Thyreoidea-stimulierenden Hormon (TSH)) gefördert [4, 17].
Die Thyreoperoxidase führt zur Bildung von L-Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Die Thyreoperoxidase ist ein Hämenzym, dessen Aktivität bei einem Eisen-Defizit eingeschränkt sein kann [5, 11]. Die Schilddrüsenhormone T4 und T3 sind im Plasma zu über 99 % an Transporteiweiße, wie an Thyroxin-bindendes Globulin (TBG), an Transthyretin und an Albumin, gebunden [5]. Nur ein geringfügiger Anteil dieser Hormone liegt in freier und damit in ungebundener Form vor.
Stoffwechselaktiv sind ausschließlich die freien Hormone, also freies T3 und freies T4. Die Umwandlung von T4 zum biologisch aktiven T3 erfolgt unter anderem in Leber und Niere durch Selen-haltigen Enzyme (Thyroxin-5´-Dejodasen) [3]. Das aktive T3 geht in Mitochondrien und im Zellkern mit drei verschiedenen spezifischen T3-Rezeptoren eine Bindung ein und ist darüber an der Regulation der Bildung von schilddrüsenhormonmodulierten Genen beteiligt [4].
Schließlich sind Jod als wesentlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone und Selen als integraler Baustein der Enzyme (Dejodasen) für den Stoffwechsel der Hormone der Schilddrüse essentiell. Eine optimale Aktivität der Hormone ist wiederum zur Aufrechterhaltung einer normalen Schilddrüsenfunktion unerlässlich.
Der Gesamtkörperbestand von Erwachsenen mit langfristig adäquater Jod-Versorgung wird auf 10 bis 20 Milligramm (79-158 nmol) geschätzt [4, 8, 15]. Davon befinden sich etwa 70 bis 80 % in der Schilddrüse [6, 8]. Der Rest ist in Muskulatur, Galle, Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Speicheldrüsen und in verschiedenen Teilen des Auges zu finden [14, 15].
Mit Hilfe von Selen-abhängigen Dejodasen wird ein Teil des Jodids aus der Schilddrüse und den anderen Geweben in den extrazellulären Raum freigesetzt. Schließlich steht ein Teil des Jods über den Leber-Darm-Kreislauf (enterohepatischen Kreislauf) wieder zur Verfügung.
Die Ausscheidung des Spurenelements erfolgt zu 89 % mit dem Urin und in geringem Umfang in Form konjugierter Jodthyronine über die Galle und den Stuhl (Fäzes) [1, 4, 10, 15, 16]. Bei ausreichender Zufuhr sollte die Ausscheidung täglich zwischen 20 und 70 Mikrogramm betragen [15].
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