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Chlorid – Sicherheitsbewertung

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat letztmalig im Jahr 2006 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet. Die EFSA konnte aufgrund der unzureichenden Datenlage keine sichere tägliche Höchstmenge für Chlorid ableiten. 

Höchstmenge für Chlorid

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat eine tägliche akzeptable Menge für Chlorid festgelegt. Diese akzeptable Menge ergibt sich rechnerisch aus der abgeleiteten akzeptablen Zufuhrmenge von Natrium und gilt auch für Schwangere und Stillende.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält eine Aufnahme von 6 Gramm (6.000 Milligramm) Kochsalz (Natriumchlorid) pro Tag für akzeptabel [1].
Diese Menge entspricht 3.600 Milligramm Chlorid und damit dem 4,5-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (NRV) [3].

DGE-Wert nur im Zusammenhang mit Natrium

Bei der von der DGE als akzeptabel angesehene Menge an Kochsalz wurde davon ausgegangen, dass Natrium die Verbindung ist, von der in hohen Mengen eine gesundheitliche Beeinträchtigung ausgeht. Daher kann die akzeptable Höchstmenge von Chlorid nur in Verbindung mit Natrium, also für die Zufuhr von Kochsalz herangezogen werden [2].

Niedrigste Chlorid-Dosis mit negativen Auswirkungen: LOAEL

Die niedrigste Dosis von Chlorid, bei der gerade noch negative Auswirkungen beobachtet wurden, wurde von der EFSA auf 3,6 Gramm festgesetzt [1]. Demnach entspricht die minimale Dosis, bei der negative Effekte festgestellt werden konnten, der akzeptablen Höchstmenge der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Gesundheitliches Risiko einer erhöhten Chlorid-Zufuhr in Kombination mit Natrium

Der Haupteffekt einer überhöhten Chlorid-Zufuhr in Form von Speisesalz (Natriumchlorid) ist eine Erhöhung des Blutdrucks [3]. Dabei scheint die gemeinsame Zufuhr von Natrium und Chlorid für eine Blutdrucksteigerung von wesentlicher Bedeutung zu sein. 

Die alleinige Zufuhr von Natrium oder Chlorid in anderen Verbindungen als Speisesalz führte zu keinen bzw. weniger ausgeprägten Effekten auf den Blutdruck [3]. Mit steigende Chloridzufuhr als Natriumchlorid  steigt der Blutdruck kontinuierlich an. Es existiert eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung. Ein Effekt auf den Blutdruck ist somit bei jeder Menge zu beobachten und ist bei steigender Dosis umso größer.

Gesundheitliches Risiko einer erhöhten Chlorid-Zufuhr in Kombination mit Kalium

Bei der Einnahme von 1 bis 4 Gramm Chlorid pro Tag als Kaliumchlorid in verschiedenen Darreichungsformen wurden bei gesunden Personen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes (Gastrointestinaltrakt) beobachtet.

Dazu gehören Schmerzen, Schädigungen der Darmschleimhaut (Läsionen der Mucosa) bis hin zur Geschwürbildung (Ulzeration) [3]. Inwiefern für diese Effekte Chlorid oder Kalium oder die Darreichungsform verantwortlich gemacht werden können ist noch nicht abschließend geklärt.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden durch hohe bis sehr hohe Mengen Kaliumchlorid als Salzersatz (entsprechend 4,4 bis 6,2 Gramm Chlorid/Tag) negative Veränderungen der Herzfunktion und des peripheren Nervensystems beobachtet.

Diese unerwünschten Effekte beruhen auf der Auslösung einer erhöhte Kaliumkonzentration im Blutserum (Hyperkaliämie) und sind somit dem Kalium und nicht dem Chlorid in dieser Verbindung zuzuschreiben.

Nachteilige Effekte nicht dem Chlorid verschuldet 

Eine akute Giftigkeit (Toxizität) von Chlorid für den Menschen ist nicht bekannt [2]. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft sind nachteilige Effekte eher auf die entsprechenden Gegenionen (Kationen) von Chlorid-haltigen Verbindungen zurückzuführen und nicht auf die Zufuhr von Chlorid selbst [2].

Es bestehen allerdings Unsicherheiten hinsichtlich negativer Effekte aufgrund einer hohen Chlorid-Zufuhr über einen längeren Zeitraum. Aus diesem Grund konnte die EFSA auch keine sichere tägliche Höchstmenge formulieren.

Literatur

  1. DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung), SGE (Schweizer Gesellschaft für Ernährungsforschung), SVE (Schweizer Vereinigung für Ernährung) (Hrsg.); Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr; Umschau/Braus, Frankfurt a.M. 2000

  2. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.); Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 2.; BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004

  3. Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA; Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0

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