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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat letztmalig im Jahr 2012 die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet.
Aufgrund einer unzureichenden Datenlage konnte die EFSA keine sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level - UL) für EPA und DHA ableiten. Eine solche Höchstmenge hätte beschrieben welche Menge bei lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervorrufen kann.
Dennoch hat die EFSA auf Grundlage wissenschaftlicher Studien und Daten folgende Aussage bezüglich der sicheren EPA- und DHA-Zufuhr getroffen.
Die kombinierte Zufuhr von EPA und DHA in Mengen bis zu 5 Gramm pro Tag ist mit keinem Sicherheitsrisiko für Erwachsene verbunden [10]. |
Laut EFSA ist zudem die Einnahme von EPA alleine in einer Menge von 1,8 Gramm pro Tag und die Einnahme von DHA alleine in einer Menge von 1 Gramm pro Tag als sicher einzustufen.
Ernsthafte nachteilige Reaktionen sind bezüglich Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA) aus Nahrungsergänzungen nicht berichtet worden. Die häufigsten Nebenwirkungen beschränken sich auf einen fischartigen Nachgeschmack, Aufstoßen und gelegentlich Sodbrennen. Hohe Dosen können Übelkeit und weiche Stuhlgänge verursachen.
Personen, die eine erhöhte Neigung zu Blutungen haben, sollten größere Vorsicht walten lassen. Zur Risikogruppe der empfindlichen Personen mit erhöhter Blutungsneigung gehören Menschen, die Blutgerinnungshemmer (Antikoagulanzien) vom Typ Cumarin (z. B. Marcumar) einnehmen. Omega-3-Fettsäuren können durch einen Vitamin-K-unabhängigen Effekt die Wirkung von Blutgerinnungshemmern verstärken. Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind als allgemein sicher anerkannt (GRAS-Status, generaly recognizes as safe) und die Studienlage zeigt, dass die tägliche Einnahme von bis zu 3 Gramm EPA und DHA die Blutungsneigung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erhöht [1].
Als ein unerwünschter Effekt einer hohen Zufuhr an langkettigen Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) wird die Verlängerung der Blutungszeit diskutiert. Dieser Effekt könnte eine Rolle bei der Schutzfunktion für das Herz-Kreislauf-System (kardioprotektiven Wirkung) der Omega-3-Fettsäuren spielen. Bei den Eskimos auf Grönland wurden übermäßig lange Blutungszeiten und auch eine erhöhte Häufigkeit (Inzidenz) für Hirnblutungen festgestellt, was wahrscheinlich auf die Einnahme von sehr hohen Dosen an Omega-3-Fettsäuren (etwa 6,5 Gramm pro Tag) über die Nahrung zurückzuführen ist. Allerdings ist nicht bekannt, ob die Omega-3-Fettsäuren der einzige Grund hierfür sind.
In einer Studie an Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit erhöhten Cholesterinwerten im Blut (Hypercholesterinämie) führte eine Menge von 1,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren, eingenommen über mehrere Monate, zu vermehrtem Nasenbluten [2]. In einer weiteren Studie wurde nach Gabe von 2 Gramm EPA (Eicosapentaensäure), eingenommen über 12 Wochen, eine verlängerte Blutungszeit gemessen [3]. Die langfristige Einnahme von bis zu 5 Gramm EPA und DHA in Summe führt laut EFSA nicht zu einem erhöhten Risiko für spontane Blutungen bzw. Blutgerinnungsstörungen [10]. Das gilt auch für Personen mit einem bereits erhöhten Blutungsrisiko (z. B. aufgrund der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Antikoagulantien).
Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende (antiinflammatorische) Wirkung und können bei entsprechenden Erkrankungen mit unphysiologisch hohen Entzündungsreaktionen therapeutisch eingesetzt werden. Entzündungshemmend wirksame Dosen von Omega-3-Fettsäuren stehen in der Diskussion, die Wirkung des Immunsystems zu verringern [4]. Für die gesunde und insbesondere die ältere Bevölkerung ist eine Unterdrückung der normal regulierten spezifischen als auch unspezifischen Immunabwehr nicht erwünscht und beinhaltet ein Risiko [7].
Die EFSA konnte bei Einnahme von bis zu 5 Gramm EPA und DHA in Kombination pro Tag, eingenommen über 12 Wochen, keine Veränderungen der normalen Immunfunktion feststellen. Somit ist bei diesen Mengen nicht mit einem erhöhten Infektionsrisiko bzw. einer unangemessenen Immunreaktion zu rechnen [10]. Zum negativen Einfluss von EPA bzw. DHA alleine auf die Immunantwort liegen keine ausreichenden Studien vor.
Als weiterer unerwünschter Effekt einer überhöhten Zufuhr an langkettigen Omega-3-Fettsäuren gilt die Erhöhung des LDL-Cholesterinspiegels. Die Einnahme von 2-6 Gramm EPA und DHA in Kombination pro Tag, sowie die Einnahme von 2-4 Gramm DHA allein führten in Studien zu einem Anstieg cholesterinhaltiger Lipoproteine (LDL-Cholesterin) um ca. 3 %. Die EFSA stellt heraus, dass ein so geringer Anstieg des LDL-Cholesterinspiegels nicht zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems führt [10]. Die Einnahme von bis zu 4 Gramm EPA alleine pro Tag führte zu keinen Änderungen des LDL-Cholesterinspiegels.
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