Grünem Tee werden aufgrund seines hohen Gehalts an wichtigen Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen. Er wächst im Hochgebirge Chinas und gilt als Heil- und Genussmittel.
Für die Herstellung des grünen Tees wird die Teepflanze „Thea sinensis“ bevorzugt, da sie eine kleinblättrige, zarte und widerstandsfähige Urpflanze darstellt. Die frisch gepflückten Teeblätter werden entweder einer zwei- bis dreiminütigen Dampfbehandlung bei 87 °C unterzogen oder auch geröstet und anschließend luftgetrocknet und gerollt, um das Teeblatt für die Weiterverarbeitung geschmeidig und für die Inhaltsstoffe den Weg in die Tasse frei zu machen.
Durch die schonende Methode bleiben die wertvollen Mikronährstoffe sowie der natürliche Blattfarbstoff Chlorophyll zum größten Teil erhalten und schädliche Mikroorganismen werden zerstört [1.2.].
Grüner Tee enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe die im folgenden dargestellt werden.
Die Inhaltsstoffe und Wirkung des grünen Tees werden durch das Pflücken der Blätter in verschiedenen Wachstumsstadien beeinflusst und sind auch vom Anbau, der Ernte, der Pflanze sowie von der Bearbeitung abhängig. Die Teeblätter enthalten das Alkaloid Koffein, welches im Tee als Teein vorkommt. Der Koffeingehalt schwankt stark, denn jüngere, kleinere Blätter, die von einem im Schatten stehenden Busch stammen, haben bis zu 50 % mehr Koffein als ältere, größere Blätter oder Blattstängel von stark besonnten Sträuchern.
In einem Glas grünen Tee (150 ml) steckt mit durchschnittlich ca. 40 mg weniger Koffein als in einer Tasse Kaffee bzw. halb so viel Koffein wie in einer Tasse Kaffee (50-150 mg Koffein).
Ein täglicher Konsum von 400 mg Koffein wird von der EFSA (European Food Safety Authority; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) für Erwachsene als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Die Obergrenze für Schwangere und Stillende liegt bei 200 mg Koffein pro Tag [6]. Für Kinder und Heranwachsende wird eine Zufuhr von 3 mg Koffein pro kg Körpergewicht/Tag als sicher eingestuft. In dieser Altersgruppe wird Koffein hauptsächlich durch den Konsum von Energy-Drinks aufgenommen [6].
Im Folgenden eine Übersicht des Koffeingehaltes verschiedener Genussmittel [6]:
Genussmittel | Koffeingehalt [mg] |
Kaffee (150 ml) | 50-150 |
Espresso (50 ml) | 50-150 |
Schwarzer Tee (150 ml) | 30-60 |
Grüner Tee (150 ml) | 40-70 |
Cola-Getränk (330 ml) | bis zu 60 |
Energy-Drink (250 ml) | 80 |
Vollmilchschokolade (100 g) | 20 |
Halbbitterschokolade (100 g) | 75 |
Das Teein aus Tee weist eine bessere Verträglichkeit auf als das Koffein aus Kaffee. Der Grund besteht darin, dass das Koffein zwar chemisch dieselbe Verbindung darstellt, aber unterschiedlich gebunden ist. Teein aus dem grünen Tee ist mit dem schwer wasserlöslichen Teegerbstoff Tannin verbunden, was zu einer verzögerten Aufnahme in den Blutkreislauf führt und damit langsamer auf die Großhirnrinde einwirkt.
Teein kann auf diese Weise die geistige Leistungsfähigkeit für längere Zeit erhöhen – etwa zwei bis drei Stunden [1.2.]. Dagegen ist das Koffein des Kaffees an Kalium gebunden. Diese Bindung wird durch die Salzsäure im Magen sofort gelöst, wodurch das Koffein bereits wenige Minuten nach der Aufnahme in die Blutbahn gelangt und dort mit einem Mal seine anregende Wirkung hat. Die Steigerung der Gehirnleistung hält jedoch nur kurzzeitig an – circa eine halbe Stunde –, da das Koffein schnell wieder abgebaut wird. Es folgen häufig Konzentrationsschwächen und Ermüdungserscheinungen [2].
Zu den Inhaltsstoffen des grünen Tees zählen auch die Alkaloide Theophyllin sowie Theobromin. Als koffeinähnliche Substanzen wirken sie gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. Es kommt wie beim Koffein zu einer Steigerung der Herzleistung, indem sie die Herztätigkeit anregen und die Atmung erleichtern [1.2.].
Die Halbwertszeit von Koffein wird mit durchschnittlich vier bis sechs Stunden angegeben [7].
Die im Grüntee enthaltenen Gerbstoffe und gerbstoffähnlichen Verbindungen, wie Catechine (polyphenolische Pflanzenmetaboliten aus der Gruppe der Flavanole) und Gallussäurederivate, verleihen dem Tee den bitteren Geschmack. Der Gehalt an Gerbstoffen ist von Teeblatt zu Teeblatt verschieden. Wachsen die Blätter an einem sonnigen Platz und in trockenen Verhältnissen, liegt der Gerbstoffspiegel relativ hoch. Feuchte sowie schattige Standorte dagegen senken den Gehalt an Gerbstoffen. Ein hoher Anteil an Gerbstoffen im grünen Tee zieht in der Regel einen niedrigen Koffeingehalt nach sich und ein geringer Gerbstoffspiegel meist einen erhöhten Koffeingehalt.
Grüntee kann bis zu 40 % Gerbstoffe und gerbstoffähnliche Verbindungen enthalten, viermal mehr als schwarzer Tee [2].
Da Gerbstoffe Koffeinsubstanzen binden, verlangsamen diese die Aufnahme des belebend wirkenden Teeins im Darm, denn die Koffeinwirkung von Tee geht nicht hauptsächlich – wie beim Kaffeekoffein – von der Nebenniere aus. Das an die Gerbstoffe gebundene Teein wirkt zunächst auf das vegetative Nervensystem, auf den Sympathikus und den Parasympathikus. Über diese Nervenerregung wird die Adrenalinproduktion nach und nach angeregt.
Das Kaffeekoffein dagegen verursacht nach Anregung des vegetativen Nervensystems eine vermehrte und erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin, wodurch der Puls beschleunigt wird und Stoffwechselvorgänge für eine begrenzte Zeit auf Hochtouren laufen. Als wichtige Inhaltsstoffe des grünen Tees fördern Gerbstoffe die Gesundheit des Menschen, indem sie sowohl den Magen und Darm als auch die Muskulatur beruhigen und Muskelverspannungen sowie -krämpfe vermindern.
Neben ihrer bakterien- und virentötenden Wirkung stellen sie auch Antioxidantien dar. Gerbstoffe haben somit die Fähigkeit, schädliche sauerstoffbedingte Oxidationen zu verhindern und unseren Körper vor Freien Radikalen, Schadstoffen, Schwermetallen, Zerstörungen der Zellmembranen, Schäden an der DNA sowie vor Lipidoxidationen zu schützen. Sie stärken aus diesem Grunde die Abwehrkräfte des Menschen.
Es konnte nachgewiesen werden, dass Teegerbstoffe als Antioxidantien eine etwa zwanzig Mal höhere antioxidative Wirkung haben als Vitamin E. Alterungsprozesse werden verlangsamt, da Gerbstoffe die Beschleuniger der Alterungsvorgänge – Peroxide – in ihrer Anzahl vermindern können [2]. Außerdem bewahren sie insbesondere die im Grüntee enthaltenden hitzeempfindlichen Vitamine wie Vitamin C, B1, B6, B12, Folsäure, bei der Dampfbehandlung vor ihrer Zerstörung. Da die Catechine des Grüntees die Wirkung bakterieller Giftstoffe verhindern, hemmen sie Entzündungen [1.2.].
Die Gerbstoffe des grünen Tees senken den Cholesterinspiegel, indem sie den Aufbau des sogenannten schlechten Cholesterins – LDL- und VLDL-Cholesterol – begrenzen. Dadurch bleibt die LDL-Cholesterolkonzentration im Blut relativ niedrig und es wird verhindert, dass sich dieses in hohen Mengen im Gewebe und in den Gefäßen ablagert. Demzufolge können Gefäßerkrankungen sowie Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) durch das Trinken von grünem Tee vorgebeugt werden [2].
Zu der gesundheitsfördernden Wirkung der Gerbstoffe gehört auch die Verhinderung von zu hohem Blutdruck. Catechine hemmen die Wirkung eines bestimmten Enzyms – Renin-Angiotensin 1 –, welches für die Bildung der Substanz Angiotensin 2 verantwortlich ist. Diese Substanz wirkt direkt an kleinen Blutgefäßen (Arteriolen) und lässt so den Blutdruck in die Höhe steigen. Indem die Catechine Renin-Angiotensin 1 hemmen, wird die Produktion der blutdrucksteigernden Substanz Angiotensin unterdrückt und eine Erhöhung des Blutdrucks verhindert [2].
Neben den Catechinen tragen auch die im grünen Tee enthaltenden hochmolekularen Kohlenhydrate – Polysaccharide – zur Verringerung des Blutzuckerspiegels bei [2]. Der Gerbstoff Tannin in den Teeblättern hemmt die Ablagerung des radioaktiven Strontium 90 in den Knochen, indem Tannin eine chemische Bindung mit dem zweiwertigen Metall eingeht. Das radioaktive Isotop wird anschließend in Verbindung mit Tannin ausgeschieden. Regelmäßiges Trinken von grünem Tee kann die Aufnahme des Strontiums 90 in den Körper um 20-30 % verringern [2].
Sogenannte Epigallokatechine – EGCG – gehören zu der Gruppe der Catechine, die zur Untergruppe der Polyphenole zählt. Diese Substanzen wirken krebsvorbeugend [1.2.]. Epigallokatechine hemmen die zwei Phasen der Krebsentwicklung indem sie verhindern, dass Körperzellen beschädigt sowie in ihrer DNA verändert werden. Demzufolge verringern sie das Risiko der Bildung und/oder Aktivierung sowie Vermehrung von Tochtergeschwülsten (Metastasierung) eines Krebstumors [2]. Insbesondere wirken Epigallokatechine der Entstehung von Lungenkrebs entgegen. Die Biostoffe werden sowohl über die Blutbahn als auch über das Einatmen von Teedampf direkt an den Lungenbläschen aktiv [1.2.].
Außerdem entziehen Epigallokatechine den Tumoren ihren zum Wachstum nötigen Sauerstoff sowie benötigte Mikronährstoffe [2]. In der Folge wird bei regelmäßigem Trinken von grünen Tee das Risiko insbesondere für Magen-, Speiseröhren- und Leberkrebs stark gesenkt [2].
Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Saponine zählen ebenfalls zu den antioxidativen Inhaltsstoffen des grünen Tees. Bioflavonoide sind Polyphenole, die zum einen den Pflanzen ihre rote, violette oder auch braune Farbe verleihen und zum anderen stark antioxidativ, antimikrobiell, antiviral, entzündungshemmend und immunmodulatorisch wirksam sind [3.1.].
Eine hohe Flavonoidzufuhr stärkt die Abwehrkraft und beugt Herzinfarkt vor, indem das Sterblichkeitsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um circa 33 % gesenkt wird [3.1.]. Flavonoide wirken sich positiv auf den Mikronährstoffstatus aus. Sie steigern die Wirkung des Vitamins C sowie des Coenzyms Q10 und verzögern außerdem den Verbrauch von Vitamin E. Im Zusammenhang mit Vitamin C und Zink stärken Flavonoide die Strukturfestigkeit der Kollagenfasern und tragen so zur Bildung des kollagenen Bindegewebes bei [3.1.].
Flavonoide wirken antikanzerogen. Sie können Krebsvorstufen sowie Metastasen (Tochtergeschwülste) hemmen, indem Enzyme, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind, blockiert und krebsabwehrende Enzyme im Stoffwechsel gefördert werden. Da Flavonoide strukturelle Ähnlichkeiten mit Nukleotiden aufweisen sind sie in der Lage, Bindungsstellen für aktivierte krebsauslösende Faktoren zu blockieren und so die Bindung der schädigenden Stoffe an die Erbsubstanz zu hemmen. Damit werden krebserregende Stoffe sowie andere freie Radikale abgefangen, bevor solche unser Erbgut (DNS) schädigen können. Zudem können diese Sekundären Pflanzenstoffe insbesondere bei Brust- und Dickdarmkrebs das Wachstum DNA-geschädigter Zellen verhindern [3.1.].
Untersuchungen auf Magenkrebs zeigen auf, dass Flavonoide das Wachstum von Magenkrebszellen hemmen. Da besonders in den Regionen Chinas und Japans traditionell viel grüner Tee getrunken wird, zeigten dort Männer wie Frauen eine fünffach geringere Sterblichkeitsrate an Magenkrebs als die durchschnittliche Bevölkerung [2]. Eine hohe Aufnahme von Flavonoiden in Form von Grüntee bewirkt beim Menschen ein niedrigeres Risiko an Magen-, Dickdarm- und Brustkrebs (Mammakarzinom) zu erkranken [3.1.].
Mit steigendem Teegenuss wächst auch die prophylaktische Wirkung gegen Karies, da Bioflavonoide die Zähne vor Karies schützen [2]. Sie hemmen des Weiteren nicht nur die Blutgerinnung, sondern wirken koronaren Herzerkrankungen sowie Arterienverkalkung entgegen. Indem sich die Flavonoide mit schädlichen Alkaloiden verbinden, können sie die Wirkung von Nikotin und Teeröl reduzieren [3.1.].
Saponine tragen ebenfalls zur Krebsvorbeugung bei. Sie binden Gallensäure im Darm und vermögen die Bildung von Gallensäuren zu vermindern, die zu den Hauptauslösern von Darmtumoren zählen. Demzufolge senken sie die Gefahr für die Entstehung von Dickdarmkrebs. Außerdem sind Saponine in der Lage, das Wachstum verschiedener Krebszellen zu hemmen [3.1.]. Sie besitzen die Fähigkeit, Cholesterin unlösbar im Darm zu binden – Saponin-Cholesterin-Komplex – und so die Aufnahme des Cholesterins zu reduzieren.
Der Cholesterinspiegel wird erniedrigt: Durch die Bindung der Gallensäure kann davon vermehrt mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Für die Synthese von Gallensäure wird dann körpereigenes Cholesterin verwendet, wodurch der Cholesterinspiegel im Blut ebenfalls sinkt.
Die im Grüntee enthaltenen Saponine wirken immunmodulatorisch. Durch diese Wirkung kommt es zu einer vermehrten Bildung von Antikörpern, die dann in großer Zahl Antigene abwehren können. Das Immunsystem wird so gestärkt. Zudem sind Saponine für eine erhöhte Aktivität der Immunzellen der Milz verantwortlich, wodurch das Immunsystem angeregt wird. Neben diesen gesundheitsfördernden Eigenschaften wird diesen sekundären Pflanzenstoffen außerdem eine antibakterielle, antivirale sowie entzündungshemmende Wirkung zugesprochen [3.1.].
Untersuchungen zur Folge können Flavonoide und Saponine zur Bekämpfung von HIV-Infektionen beitragen. Sie haben die Fähigkeit, das Enzym Reverse Transkriptase zu hemmen, welches der HIV-Erreger für seine Vermehrung benötigt [2].
Ähnliche Wirkungen wie Flavonoide und Saponine zeigen auch die sekundären Pflanzenstoffe Carotinoide – Beta-Carotin, Lutein, Violaxanthin –, Cumarine, Chlorophyll sowie Phenolsäuren. Diese schützen den Körper vor schädigenden Schadstoffen und freien Radikalen und wirken so antioxidativ, antimikrobiell, entzündungshemmend sowie antikanzerogen.
Carotinoide haben zusätzlich eine Provitamin A-Funktion und sind damit an wichtigen Prozessen im Körper, wie dem Sehprozess und der Embryonalentwicklung, beteiligt. Sie stimulieren die Immunzellen, können den Cholesterinspiegel um 14 % senken und zeigen positive Wirkungen bei Pigmentstörungen auf.
Zusammen mit den Phenolsäuren weisen sie als Abwehr- und Schutzstoffe kanzerogene Effekte gegenüber Speiseröhren-, Magen-, Haut- und Lungenkrebs auf. Carotinoide besitzen zudem auch eine protektive Wirkung gegenüber Prostata-, Brust-, Gebärmutterhals- und Dickdarmkrebs [3.1.].
Das im grünen Tee enthaltene krebsvorbeugende Chlorophyll ist für die Sauerstoffversorgung des Körpers von Bedeutung und fördert die Bildung der Erythrozyten (roten Blutkörperchen) [2].
Der grüne Tee enthält 75 verschiedene ätherische Öle [2]. Wirken diese auf den Körper ein, regen sie auf sanfte Weise den menschlichen Organismus an und stimulieren die sinnliche Wahrnehmung [1.2.].
Grüntee liefert des Weiteren eine große Zahl wertvoller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Jeder Mikronährstoff für sich weist spezifische Wirkungen auf den Körper auf, die den Menschen gesund erhalten und Erkrankungen vorbeugen. Ein Großteil dieser Substanzen stärkt insbesondere die geistige Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit von Herz, Kreislauf, Verdauung, Immunsystem, Haut-, Haar- und Knochenaufbau. Den höchsten Gehalt an Mikronährstoffen besitzen insbesondere junge, helle Teeblätter und Blattknospen im jüngsten Wachstumsstadium, die im April – Maojiang – sowie Mai – Quingming – gepflückt werden. [1.2.].
Neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthält grüner Tee 25 Aminosäuren, die bis zu 4 % seiner Inhaltsstoffe ausmachen können. Dazu gehören das für den Teestrauch charakteristische Theanin sowie Asparaginsäure und Glutaminsäure. Sie unterstützen die körperliche sowie geistige Gesundheit durch ihre antioxidative Wirkung. Diese Aminosäuren beruhigen die Nervenbahnen, liefern den Darmwänden und weißen Blutkörperchen reichlich Energie und halten den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht [3.2.].
Es gibt viele Faktoren, die für die Qualität des Grüntees von wesentlicher Bedeutung sind:
Eine schonende und sorgsam ausgerichtete Handpflückung der jungen, unverletzten Blätter, gewährleistet eine hohe Teequalität. Nur unter solchen Voraussetzungen kann ein hoher gesundheitlicher sowie geschmacklicher Wert des grünen Tees sichergestellt werden. Je höher der Verletzungsgrad der Teeblätter bei der Pflückung, desto stärker sinkt die Qualität und mit ihr der gesundheitsfördernde sowie geschmackliche Wert des Tees.
Im Gegensatz zum sorgsam handgepflückten wild und halbwild gewachsenen grünen Tee, werden heutzutage etliche maschinell gefertigte und bearbeitete Grüntee-Produkte sowie unkenntlich vermarktete Beutelteesorten sehr preiswert angeboten. Mit dem Preis sinkt jedoch auch die Qualität des grünen Tees, da der Aufwand der Bearbeitung bei maschinell gefertigten Produkten längst nicht so hoch ist und schonend verläuft, wie der des handgepflückten grünen Tees. Aufgrund des hochwertigen Geschmacks und Gehalts an Mikronährstoffen, sollte trotz des höheren Preises dem wild und halbwild gewachsenen grünen Tee Vorrang gegeben werden.
Menschen, die regelmäßig qualitativ hochwertigen Grüntee trinken, werden neben dem vollen Erhalt ihrer Gesundheit und gesteigerter Leistungsfähigkeit mit mehr Lebensfreude und Lebensgenuss belohnt [2.1.].
Einige Sorten des grünen Tees aus China und Taiwan, Japan sowie Indien [1.2., 2]
Name | Herkunft | Geschmack | Besonderheiten |
Wokou | Chinesische Provinz Wokou | Süßlich-frisch, duftig-feinherb |
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Jasmintee | Aus den Bergen Südchinas | Je nach Teesorte unterschiedlich |
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Lu Shan Wu | Aus den Bergen der südchinesischen Provinz Kwangsi | frisch |
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Lung Ching | Südchina | Weich, leicht süßlich, ausgedehntes frisches sowie erdiges Aroma |
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Weißer Tee | Südchinesische Provinz Fujian | Würzig und leicht bitter |
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Gunpowder | Taiwan, China | Klar, frisch-herb |
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Tian Mu Quing Ding-Hua Cha | Chinesische Provinz Zhejiang Blätter wachsen in wildwüchsiger Berglandschaft inmitten vieler Wasserfälle, Gebirgsbäche und Seen | Fein, belebend und nach Orchideen duftend |
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Yun Shan Dongting Hu | Chinesische Provinz Hunan Naturreservat von Bambusurwäldern, Flüssen und Seen Wächst an Felshängen | Fein, frisch mundend, im Abgang süßlich-spritzig und anregend |
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Oolong | Taiwan, China | Kräftig, malzig |
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Gyokuro | Kyoto, Japan | Kräftig mit einem Hauch von Süße |
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Matcha | Japan, wächst im Schatten von Laubbäumen | feinherb |
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Sencha | Vorwiegend Japan – Shizuoka, am Fuß des Fudschijama – auch Taiwan, China | Japanischer ist duftig, frisch und leicht Chinesischer erinnert an Heu |
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Grüner Assam | Assam – Hochebene Indiens | Frisch, feinherb |
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Grüner Darjeeling | Darjeeling – Südhänge des Himalaya, Indien | Fruchtig-frisch |
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Damit die wertvollen Inhaltsstoffe des Grüntees in ausreichenden Mengen aufgenommen werden, ist es wichtig, mindestens 3-4 Tassen täglich in hoher Qualität sowie richtig aufgebrüht zu trinken.
Es sollten nur 8 bis 10 Gramm Teeblätter pro Liter Wasser verwendet werden. Das Wasser muss gekocht und anschließend auf circa 70-80 °C abgekühlt werden, um die kostbaren Wirkstoffe zu erhalten. Das Wasser wird in ein vorgewärmtes Gefäß gefüllt und über die Teeblätter gegeben, wo diese die Möglichkeit haben sollten, lose zu schwimmen und sich frei entfalten zu können. So geben die Blätter ein besseres Aroma ab.
Die Gesamtziehzeit sollte maximal 2-4 Minuten betragen, da die anregende Wirkung und die Konzentration gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe dann am größten sind. Nach kurzer Ziehzeit – bis 4 Minuten – sind relativ wenige Gerbstoffe gelöst, wodurch das Koffein wirken kann und der Grüntee einen auf den Körper stimulierenden Effekt hat.
Zieht der grüne Tee über 5 Minuten oder werden zu viele Teeblätter verwendet, führt das zu einer übermäßigen Gerbstoffauslösung. Dann verliert der Tee jedoch sein zartblumiges, duftiges sowie mildgrasiges Aroma und bekommt einen herb-bitteren Geschmack. Wird der Tee mit einer hohen Menge an Teegerbstoffen getrunken, hat er einen eher beruhigenden Effekt auf den Geist. Der Grund dafür ist, dass die Gerbstoffe das im Grüntee enthaltene Koffein im Körper binden beziehungsweise blockieren können und somit die belebende, anregende Wirkung des Koffeins ausbleibt.
Es ist wichtig, dass das Wasser, worin die Teeblätter ziehen, nicht wärmer beziehungsweise kälter als 70 bis 80 °C ist. Weist es eine niedrigere Temperatur auf, lösen sich die Wirk- und Inhaltsstoffe nicht ausreichend und der Tee schmeckt fade. Liegt die Wassertemperatur über den 70 bis 80 °C, könnten essentielle hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C, B1, B6, B12 und Folsäure zerstört werden [2].
Nach Beendigung der Ziehzeit wird der Tee in eine Kanne gegeben, wobei die Teeblätter mit Hilfe eines Siebes aufgefangen werden. Da der grüne Tee aufgrund des Seihens seiner Blätter abgegossen wird, handelt es sich nicht um einen „Aufguss“, sondern um einen „Abguss“. Es sollte nur der erste Abguss getrunken werden, da ein zweiter durch Verwendung derselben Blätter zu einer erhöhten Gerbstoffauslösung führt. Eine hohe Konzentration von Gerbstoffen im grünen Tee kann Verstopfungen verursachen [1.2.].
Grüner Tee kann zusätzlich mit Zitronensaft oder auch mit Naturhonig verfeinert werden – mit dem Saft einer halben Zitrone beziehungsweise einem Teelöffel Naturhonig pro Tasse. Echte Grün-Tee-Trinker werden so etwas allerdings nicht lieben.
Milch und Sahne sollten dem grünen Tee nicht zugefügt werden, da beide Produkte die Teegerbstoffe binden. Die gesundheitsfördernde Wirkung der Gerbstoffe bleibt dadurch aus. Wird grüner Tee mit Milch oder Sahne getrunken, hat er keinen entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekt mehr, schützt den Körper weder vor schädigenden freien Radikalen noch wirkt er vorbeugend gegen Brust-, Magen-, Speiseröhren-, Leber-, Lungen-, Prostata-, Gebärmutterhals-, Haut- und Dickdarmkrebs [1.2.].
Die Blätter des grünen Tees sollten in speziell beschichteten Grünteedosen oder in Gefäßen aus Glas, Keramik, Kunststoff oder Porzellan kühl und dunkel aufbewahrt werden. Bei üblichen Teedosen aus Metall besteht die Gefahr, dass sich der Geschmack des Grüntees verändert und das empfindliche Vitamin C zerstört wird.
Vom grünen Tee gehen aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe eine Vielzahl präventiver und stärkender Wirkungen aus.
Grüner Tee – Wirkungen auf den Geist
Die wertvollen Inhaltsstoffe des grünen Tees wirken sich nicht nur positiv auf das geistige Befinden, sondern auch auf das äußere Erscheinungsbild aus. Er unterstützt die natürliche Schönheit des Menschen, indem die zahlreichen Umweltschadstoffe durch ihn abgefangen werden.
Solche schädigenden Stoffe wirken auf unseren Organismus ein und führen zu einer verstärkten Bildung von freien Radikalen im Körper – oxidativer Stress. Die freien Radikale sind überaus aggressiv, vermehren sich in Form von Kettenreaktionen – entreißen dem angegriffenen Molekül ein Elektron und machen es zu einem Radikal – und greifen biologische Strukturen wie Aminosäuren, Zellmembranen und die Erbsubstanz an, schädigen oder zerstören diese. Sie tragen auch zur Beschleunigung der Hautalterung bei.
Der grüne Tee kann die schädigenden Auswirkungen freier Radikale verhindern, indem seine gesundheitsfördernden Substanzen die freien Radikale neutralisieren. Dadurch verzögert er die Fältchenbildung sowie das Altern der Haut. Da grüner Tee die Nerven beruhigt, hilft er die Auswirkungen von Stress besser zu verarbeiten. Menschen, die regelmäßig grünen Tee zu sich nehmen, strahlen demzufolge von innen her eine größere Ruhe aus, wirken gelassener, belebter, aktiver sowie gesünder. Grüntee-Trinker sind mit sich und ihrer Umwelt im Einklang [1.2.].
Grüner Tee unterstützt das Abnehmen von Körperfett, weil die enthaltenen Gerbstoffe ein leichtes Sättigungsgefühl erzeugen. Diätwillige profitieren demnach vom Grüntee als Kalorienbremse sowie als sichere Quelle für Mikronährstoffe aufgrund seines hohen Gehalts an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und wertvollen bioaktiven Substanzen. Grüner Tee eignet sich infolge dessen auch gut für Fastenkuren. Neben der täglichen Zufuhr von mindestens 2 Litern kalorienfreier Getränke, sollten davon ungefähr 0,75 Liter grüner Tee zu sich genommen werden. Er beruhigt Magen und Darm und entgiftet den Körper, indem er saure Stoffwechselprodukte neutralisiert.
Der grüne Tee besitzt die Fähigkeit, die Behandlung bei Erkrankungen oder bestimmten Zuständen zu unterstützen. Eine Metaanalyse zeigte, dass der langfristige Konsum, das heißt ≥ 12 Wochen, von grünem und schwarzem Tee zu einer signifikanten Senkung des systolischen als auch diastolischen Blutdruckes führt [4].
Eine weitere Metaanalyse zeigte, dass Personen, die täglich mehr als eine Tasse grünen Tee tranken, im Vergleich zu denen, die keinen zu sich nahmen, ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen), Hirnblutung im Hirngewebe selbst (intrazerebrale Blutungen) sowie Apoplex/Schlaganfall (zerebrale Infarkte) hatten. Ab einer täglichen Aufnahme von zwei bis drei Tassen sank im Vergleich zu der Gruppe, die mehr als eine Tasse grünen Tee pro Tag trank, das Risiko für Herzinfarkt (Myokardinfarkt), Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie) sowie Schlaganfall (Apoplex). Wurde die tägliche Trinkmenge auf vier Tassen erhöht, war das Risiko für Myokardinfarkt und Hyperlipidämie nochmals geringer im Vergleich zu denen, die mehr als eine Tasse pro Tag tranken. Ab einer täglichen Trinkmenge von mehr als 10 Tasse grünen Tee sank bei den Teilnehmer im Vergleich zu der Gruppe, die mehr als drei Tassen pro Tag tranken, der LDL-Cholesterinspiegel [5].
Grüner Tee bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Grüner Tee stärkt das Immunsystem und leistet gute Dienste bei:
Grüner Tee beugt Stoffwechselerkrankungen vor wie:
Grüner Tee bei Krebserkrankungen
Grüner Tee unterstützt die Behandlung bei Verdauungsstörungen und beugt damit vor:
Grüner Tee wirkt Zahnerkrankungen [1.2.] entgegen wie:
Des Weiteren beugt Grüntee Osteoporose vor beziehungsweise unterstützt die Behandlung dieser Knochenerkrankung. Grüner Tee wirkt auch Nephrolithiasis (Nierensteine) und Nierenbeschwerden entgegen und ist in der Lage, eine Urolithiasis (Harnsteinleiden) zu lindern [1.2.].
Die aktuell verfügbare Literatur unterstützt im Allgemeinen eine potentiell schützende Rolle für Tee gegen Steinbildung, hauptsächlich für grünen Tee [8].
Übermäßiger Grünteekonsum führt koffeinbedingt zu einem Mangel an [3.1-2]:
Gehring WG, Hoffmann P: Richtig Trinken. 42-43 (1.1.), 73-96 (1.2.); Trophos-Verlag, Frankfurt am Main, 1998
Oldenburger Stachel: Grüntee – grasig und gesund. Nummer 12/1996, Seite 12
Schmidt Dr. med. E, Schmidt N: Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 1, 48-74 (3.1.), 2, 96-328 (3.2.); Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004
Gang L, Xiaohong H: Effects of tea intake on blood pressure: a meta-analysis of 21 randomized controlled trials. J Am Coll Cardiol. 2014; 64 (16_S)
Pang J et al.: Green tea consumption and the risk of the related factors of cardiovascular diseases and ischemic related diseases: A meta-analysis. International Journal of Cardiology, 12. Jan 2015
EFSA NDA Panel (EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies). Scientific Opinion on the safety of caffeine. EFSA Journal 2015; 13 (5): 4102
Benowitz NL: Clinical pharmacology of caffeine. Annu Rev Med 1990;41:277-88.
Barghouthy Y et al.: Tea and coffee consumption and pathophysiology related to kidney stone formation: a systematic review. World J Urol 2021;39:2417-2426 https://doi.org/10.1007/s00345-020-03466-8