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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat letztmalig im Jahr 2023 Vitamine und Mineralstoffe hinsichtlich ihrer Sicherheit bewertet.
Sofern ausreichend Daten vorlagen, setzte die EFSA für jeden Mikronährstoff (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) eine sichere tägliche Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level) fest. Diese Höchstmenge ruft bei täglicher, lebenslanger Zufuhr aus allen Quellen keinerlei Nebenwirkungen hervor.
Die sichere tägliche Höchstmenge für Calcium liegt bei 2.500 Milligramm [5]. Die sichere tägliche Höchstmenge für Calcium entspricht dem 3-fachen der empfohlenen Tagesdosis der EU (NRV). |
Dieser Wert gilt für Erwachsene sowie für Schwangere und Stillende [5].
Die höchste Dosis von Calcium, die auch bei andauernder Aufnahme keine erkennbaren und messbaren negativen Auswirkungen hat, wurde von der EFSA auf 2.500 Milligramm pro Tag festgesetzt und entspricht der sicheren täglichen Höchstmenge [5].
Die Angaben der Nationalen Verzehrsstudie II zur täglichen Aufnahme von Calcium aus allen Quellen lassen erkennen, dass eine unbewusste Überschreitung einer derartigen Menge nur bei Kombination einer außerordentlich hohen Zufuhr über die Nahrung und einer zusätzlichen hohen Aufnahme von Calcium über Nahrungsergänzungen vorstellbar ist [3].
Der Körper kann eine hohe Calcium-Zufuhr, sowohl über die Nahrung als auch über Nahrungsergänzungen, durch eine verminderte Aufnahme im Darm und durch eine vermehrte Ausscheidung im Urin korrigieren. Eine Calciumüberladung kommt selten vor.
Unter besonderen Umständen kann eine übermäßige Zufuhr zu einer erhöhten Calcium-Konzentration im Blut (Hypercalcämie) führen [2]. Zu diesen Umständen zählen genetische Ursachen, eine exzessive Vitamin D-Zufuhr oder der krankhaft erhöhte Knochenabbau durch beispielweise Knochenkrebs oder einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).
Angesichts der großen Bedeutung von Calcium für die Knochengesundheit wiegt eine Unterversorgung allerdings deutlich schwerer als eine hohe Zufuhr [2].
Als unerwünschter Effekt einer zu hohen Calcium-Zufuhr wird ein erhöhtes Risiko für Nierensteine (Nephrolithiasis) bei entsprechend vorbelasteten Personen (Nierensteinpatienten mit Hypercalciurie) diskutiert [1, 2].
Zum erhöhten Risiko von Nierensteine ist festzustellen, dass sich derzeit keine Calcium-Dosis ableiten lässt, die eine Nierensteinbildung fördert. Dies betrifft sowohl Gesunde als auch vorbelastete Personen.
Eine übermäßige Calcium-Zufuhr alleine ist nicht die Ursache von Nierensteinen, was auch durch die EFSA bestätigt wurde [4]. Andere Faktoren wie beispielsweise die Kochsalzzufuhr spielen bei der Entstehung eine entscheidende Rolle.
Im Jahr 2012 hat die EFSA aufgrund der aktuellen Studienlage erneut bestätigt, dass eine Calciumaufnahme über konventionelle Lebensmittel und Nahrungsergänzungen in Höhe von bis zu 3.000 mg pro Tag nicht zur Bildung von Nierensteinen bei gesunden Erwachsenen beiträgt [4]
Die gleichzeitige Zufuhr von Calcium und den Spurenelementen Zink oder Eisen verringerte deren Aufnahme über den Darm. Demnach kann bei gleichzeitiger Zufuhr von Calcium und Eisen die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung gestört werden.
Langzeitstudien mit Calcium-Präparaten zeigten keinen negativen Auswirkungen auf die langfristige Eisenversorgung des Körpers. Ebenso kann bei gleichzeitiger Zufuhr von Calcium und Zink die Zink-Aufnahme im Darm verringert werden. Es existieren aber ebenso Studien, die keine Beeinflussung der Zink-Aufnahme bei gleichzeitiger Calcium-Zufuhr feststellen konnten. Neben dem Zeitpunkt der Aufnahme scheint auch die Menge für eine Beeinflussung ausschlaggebend zu sein [2].
Ebenso existiert die Annahme, dass eine hohe Calciumzufuhr Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems begünstigen kann. Auslöser könnte demnach eine erhöhte Verkalkung (Kalzifizierung) der Blutgefäße sein.
Dieses Risiko wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nicht bestätigt. Eine dauerhafte Aufnahme von bis zu 3.000 Milligramm Calcium pro Tag über die konventionelle Ernährung und Nahrungsergänzungen erhöhte nicht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen [4].
Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA, Tolerable Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals, European Food Safety Authority 2006, ISBN: 92-9199-014-0
Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A., Großklaus R., Niemann B., Przyrembel H., Richter K., Schmidt E., Weißenborn A., Wörner B., Ziegenhagen R. (Hrsg.), Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte Teil 2.; BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht Teil 2; Karlsruhe, 2008
EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition, and Allergies (NDA); Scientific Opinion on the Tolerable Upper Intake Level of calcium. EFSA Journal 2012;10(7):2814.
Scientific Committee on Food (SCF) and Scientific Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) of EFSA; Summary of Tolerable Upper Intake Levels Upper Intake Levels for Vitamins and Minerals; Vol. 9, 2023
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