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Im Mai und Juni erwecken die Holundersträuche durch die weißen Blüten und den buttrigen Geruch unsere Aufmerksamkeit. Von August bis Oktober sind die kleinen runden Beeren reif für die Ernte.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Die Steinfrüchte wachsen an Sträuchern, die bis zu 7 Meter groß werden können. Der Strauch hat geringe Ansprüche an seinen Standort und kann sich an viele Böden anpassen, wodurch er in fast ganz Europa zu finden ist.
Schon im antiken Griechenland galt der schwarze Holunder als Heilpflanze und wurde in der Naturmedizin eingesetzt. Auch die ältere Generation nutzte die Früchte traditionell bei Erkältungen. Angeblich kann der schwarze Holunder den Stoffwechsel ankurbeln, das Immunsystem unterstützen und den Mineralstoffgehalt des Körpers erhöhen. Das ist vermutlich durch die Vielzahl an gesunden Inhaltsstoffen begründet. Die Früchte und Blüten enthalten Vitamin C, die B-Vitamine, Folsäure, sekundäre Pflanzenstoffe sowie einen hohen Mineralstoffgehalt insbesondere Magnesium und Kalium. Für die dunkelviolette Farbe sind die Anthocyane verantwortlich, denen eine antioxidative Wirkung zugesprochen wird. Um diese teilweise hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe beizubehalten, sollte der Holunder nicht gekocht, sondern nur erwärmt werden.
Vorsicht - der Schwarze Holunder sollte nicht roh verzehrt werden. In den Samen der Früchte, in den Stielen und Blättern ist ein Giftstoff enthalten, der erst ab einer Temperatur von 80° C zerfällt. Zudem ist der schwarze Holunder nicht mit dem ungenießbaren Zwergholunder oder dem roten Holunder zu verwechseln. Deren Kerne müssen vor dem Verzehr entfernt werden, da der Giftstoff bei der Erhitzung nicht zerstört wird.
Schwarzer Holunder kann vielfältig zu leckeren Speisen verarbeitet werden. Das betrifft sowohl die Beeren als auch die Blüten. Das kräftigste Aroma entfaltet sich direkt nach dem Aufblühen und befindet sich im Blütenstaub. Daher sollten die Blüten vor dem Zubereiten nicht gewaschen, sondern nur kräftig ausgeschüttelt werden. Aus den Blüten lässt sich zum Beispiel der begehrte Holunderblütensirup herstellen, der im Spätsommer die Kaltgetränke verfeinert. Außerdem können die Blüten für abwechslungsreiche Eissorten oder für den Teeaufguss genutzt werden.
Die runde tiefviolette Frucht wird gerne in Form von süßen Speisen wie Gelee, Saft oder Konfitüre zubereitet. Ebenso schmeckt die Frucht hervorragend zu herzhaften Gerichten zum Beispiel als Soße zum Wildfleisch.
Genießen Sie die Holunderzeit!
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