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Der Christstollen ist einer der bekanntesten und zudem der ältesten Weihnachtsbackwaren in Deutschland. Mit der dicken Puderzucker-Butterschicht und seiner länglichen Form ist der Christstollen ein Symbol für das in Windeln gewickelte Christuskind. Aber wo hat der Stollen eigentlich seinen Ursprung?
Im 14. Jahrhundert war der Stollen eine typische Fastenspeise und wurde noch Christbrot genannt. Zur damaligen Zeit bestand der Teig aus Mehl, Hefe, Wasser und Rapsöl, denn während der enthaltsamen Adventstage war der Genuss von Milch und Butter verboten.
Der leicht tranige Geschmack missfiel vor allem der adeligen Oberschicht, weshalb Kurfürst Ernst von Sachsen und dessen Bruder Albrecht im Jahr 1430 einen Brief an Papst Innozenz VIII. verfassten, mit der Bitte im Christbrot Butter anstelle von Öl verwenden zu dürfen. Der Papst bewilligte dies schließlich 1491 schriftlich und seither ist diese Erlaubnis unter dem Begriff „Butterbrief“ bekannt. Als Bedingung mussten allerdings Bußgelder gezahlt werden, um den Bau des Freiberger Doms finanziell zu unterstützen.
Im 15./16. Jahrhundert kam der sächsische Hofbäcker Heinrich Drasdo auf die Idee, das Gebäck mit weiteren Zutaten wie Trockenfrüchte und Mandeln zu bereichern. Er wollte aufgrund des bevorstehenden Weihnachtsfestes etwas Besonderes kreieren und entwickelte somit das Rezept des heutigen Christstollens.
Mittlerweile gibt es verschiedene Variationen des ursprünglichen Rezeptes. Der wohl bekannteste Stollen ist der nach Dresdner Rezeptur. Seit 1995 ist die Marke „Dresdner Stollen“ geschützt und im Großraum Dresden dürfen nur 120 bis 150 ausgewählte Bäcker diese Köstlichkeit herstellen. Am goldenen Qualitätssiegel und der fortlaufenden Nummerierung ist das Original erkennbar.
Der Christstollen wird übrigens auch „Striezel“ genannt. In Dresden werden seit 1434 kurz vor Weihnachten verschiedene Waren auf einem Markt angeboten – hierunter auch die Striezel. Mit der Zeit etablierte sich der Namen „Striezelmarkt“, welcher inzwischen zu den weltweit ältesten Weihnachtsmärkten gehört.
Egal welche Art des Christstollens Sie bevorzugen, – ob Butter-, Marzipan-, Mandel-, Quark-, Nuss-, Mohnstollen oder Stollenkonfekt – lassen Sie es sich schmecken!
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