Kinderschutz – auch in der Werbung!

Die Pläne des Bundes, Kinder vor der Lebensmittelwerbung zu schützen, sind ein wichtiger Schritt zu einem gesünderen Ernährungsverhalten unserer Gesellschaft.

Im Februar stellte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen entsprechenden Vorschlag vor, damit unsere Kinder vor den stark verarbeiteten Lebensmitteln mit einem viel zu hohen Zucker-, Fett- und Salzgehalt bewahrt werden. Denn viele Hersteller nutzen die hohe Anfälligkeit von Kindern und Jugendlichen für zielgerichtete Werbemaßnahmen zu entsprechend ungesunden Produkten. Auch den Eltern wird damit eine wichtige Einflussnahme auf ihren Nachwuchs für eine bessere Ernährung genommen. Da im Kindesalter eine entscheidende Prägung für das weitere Verhalten in der Zukunft erfolgt, ist es notwendig, dass ungesunde Lebensmittel bei Kindern nicht mehr beworben werden dürfen, so die Aussage der Ernährungsexperten und Mediziner.

Etwa 15 derart ausgerichteter Werbespots bekommt ein mediennutzendes Kind pro Tag angeboten. Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen haben mittlerweile unkontrollierten Zugang zu TV und Internet. Den sogenannten Influencern in den sozialen Medien wird dabei eine immer wichtigere Rolle als Werbeträger zugesprochen. Die heranwachsende Bevölkerungsgruppe stellt für die Lebensmittelhersteller somit eine durchaus lukrative Zielgruppe dar.

Über 90 % aller Werbemaßnahmen, die auf Kinder ausgerichtet sind, bezieht sich auf ungesunde Lebensmittel wie Fast-Food-Produkte, unausgewogene Snacks oder Süßigkeiten. Aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation dürften über 70 % dieser Lebensmittel aufgrund ihrer Zusammensetzung überhaupt nicht an die junge Generation verkauft werden.
Ein weiterer Fakt, der dringendes Handeln zum Kinderschutz notwendig macht, ist, dass Kinder und Jugendliche doppelt so häufig zu Süßigkeiten und ungesunden Snacks greifen, wie eigentlich gesundheitlich vertretbar wäre. Im Gegenzug wird von den meisten von ihnen nur die Hälfte der empfohlenen Obst- und Gemüserationen verzehrt.

All diese Umstände sind Gründe dafür, dass mindestens 15 % der Unter-18-Jährigen hierzulande von Übergewicht betroffen sind! Sie tragen somit bereits in ihren jungen Jahren ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko mit sich. Laut Aussage der Deutschen Hochdruckliga leiden bereits viele der stark übergewichtigen Kinder an Bluthochdruck, an Diabetes mellitus Typ 2 oder an weiteren chronischen Erkrankungen.

Um diesem unerwünschten Trend entgegenzuwirken, soll nun die Werbung für ungesunde Lebensmittel gegenüber Kinder unter 14 Jahren gesetzlich geregelt werden. In den relevanten Medien dürfen in der Zeit von 6 und 23 Uhr keine positiven Aussagen zu Produkten mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt gemacht werden. Außerdem sind Plakate und andere Formen der Außenwerbung im Umkreis von 100 Meter um Einrichtungen, die von Kindern besucht werden, verboten – ein bedeutender Ansatz also, um den Kindern und deren Familien eine gesunde Ernährungsweise vertrauter zu machen!

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Unsere Ernährung ist die Grundlage für ein gesundes und langes Leben. Eine vollwertige, ausgewogene, abwechslungsreiche und frische Ernährung, die unseren Körper mit allen wichtigen Nährstoffen (Makro- und Mikronährstoffe) sowie weiteren Stoffen versorgt, kann ernährungsabhängigen Krankheiten wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus vorbeugen und bestehende Erkrankungen in ihrer Therapie unterstützen. Erfahren Sie hier >>, wie eine gesunde Ernährung im Einzelnen aussieht.