Einfach nur eine Kleinigkeit essen, das wünschen sich zuweilen Besucher von Gaststätten. Doch wird man diesem Wunsch häufig durch entsprechend lückenhafte Speisekarten eher selten gerecht. Denn Hauptgerichte werden fast nie in unterschiedlichen Portionsgrößen angeboten. Interessierten bleibt nur die Wahl zwischen Vorspeisen und Snacks oder zwischen Kinder- oder Seniorentellern. Außerdem werden die gesättigten Besucher immer noch zu selten animiert, Tellerreste für einen späteren Verzehr mit nach Hause zu nehmen. Dabei sind das so einfach umzusetzende Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung.
Im Rahmen der Außer-Haus-Verpflegung landen 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel ungenutzt im Müll, wie die Verbraucherzentralen berichten. Ob seitens der Restaurantbetreiber gegen diese hohe Wegwerfquote angegangen wird, versuchten diese im Sommer 2022 zu ermitteln. Sie nahmen 153 Online-Speisekarten näher unter die Lupe und mussten feststellen, dass in nur wenigen auf individuelle Mengenwünsche eingegangen wird. In lediglich 20 % von ihnen wurden kleinere Portionen vereinzelter Hauptgerichte angeboten.
Wer sich dann gezwungenermaßen für eine Standard-Portion entscheidet und diese aber nicht aufessen kann, dem bleibt nur die Wahl, die Speise auf dem Teller liegenzulassen und ihr den sicheren Weg in den Abfalleimer zu prophezeien. Alternativ kann die Bitte geäußert werden, die Speisereste mitnehmen zu dürfen. Diese Möglichkeit wird aber lediglich von maximal 50 % der Besucher genutzt. Häufig besteht die Scheu, um das Einpacken der Reste zu bitten. Deshalb wäre es durchaus sinnvoll, wenn seitens des Restaurants diese Möglichkeit angepriesen und somit zur Mitnahme der Reste motiviert werden würde.
Grundsätzlich wird gefordert, eine bessere Auswahl an Hauptgerichten in kleinerer Größe für jeden Bedarf anzubieten. Entsprechende Portionsgrößen müssten zum selbstverständlichen Standard gehören. Nur so bleiben im Idealfall keine Essensreste auf dem Teller liegen. Anstelle des Angebotes von übergroßen Portionen sollte es möglich sein, gegen Aufpreis einen Nachschlag zu bekommen.
Derartige Empfehlungen können effektiv dazu beitragen, der fortschreitenden Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Nicht zuletzt würden sie helfen, dass die Menschen nicht über ihren Hunger hinaus sinnlos Lebensmittel zu sich nehmen, nur damit der Teller leer gegessen und nichts weggeschmissen wird. Das tut der Figur und dem allgemeinen Gesundheitszustand nicht gut. Und an die Redensart "Iss auf, dann gibt es morgen gutes Wetter!" glauben wir doch schon lange nicht mehr...
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