Die schweren Vorwürfe gegen Zucker sind berechtigt, denn wir alle essen zu viel davon, obwohl ein zu hoher Zuckerkonsum zu Übergewicht und vielen folgenschweren Erkrankungen führt.
Jeder Bundesbürger verzehrt jährlich im Durchschnitt 34 Kilogramm Haushaltszucker in Form von Glucose, Fructose, Saccharose (Haushaltszucker) und vielen weiteren Zuckerverbindungen, die auf den ersten Blick vielleicht keinen Zucker vermuten lassen, wie beispielsweise Malzextrakt oder Maissirup. Summiert mit weiteren zuckerhaltigen Süßungsmitteln wie Honig, Ahornsirup & Co. kommt jeder Deutsche auf mehr als 40 Kilogramm Zucker pro Jahr. Das sind über 100 Gramm Zucker täglich, wobei die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) lediglich die maximale Zufuhr an Zucker in einer Höhe von 50 Gramm empfiehlt.
Die zahlreichen Angebote an regelrechten Zuckerbomben, die teilweise als solche nicht immer leicht für uns Verbraucher erkennbar sind, machen vielen Menschen also den maßvollen Zuckerkonsum äußerst schwer. So enthalten beispielsweise Limonaden pro 0,5 Liter bereits über 40 Gramm Zucker und Energydrinks oder so manche Fertigsmoothies kommen sogar auf das Doppelte an Zucker! In den meisten Fertigprodukten wird ebenso nicht an Zucker gespart, weil dieser nun einmal den Geschmack aufwertet, der mit jedem Verarbeitungsprozess eines frischen Lebensmittels verloren geht. Ohne Zucker würden wir Verbraucher Tiefkühlpizza und Fertig-Nudelgericht oder so manches Fertigmüsli und Fruchtjoghurt als recht geschmacklos und langweilig einstufen. Oder wussten Sie, dass in einem 200 g-Becher Fruchtjoghurt nicht selten acht Stücke Würfelzucker stecken?
Die Wissenschaft ist sich einig, dass zu viel Zucker in unseren Speisen und Getränken zu Übergewicht führt und in der Folge unseren Stoffwechsel, unser Herz-Kreislaufsystem, unsere Gefäße, Nerven, Nieren schädigt.
Erst kürzlich haben Wissenschaftler der Universität in Würzburg belegen können, wie ein hoher Zuckerkonsum gefährliche Entzündungsreaktionen im Körper fördert. Autoimmunerkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen, Diabetes oder chronische Schilddrüsenerkrankungen können die Folge sein, weil das Übermaß an Zucker und anderen Kohlenhydraten grundlegende Fehlfunktionen unseres Immunsystems hervorrufen kann. Krankmachende Eigenschaften bestimmter Immunzellen werden auf diese Weise begünstigt, sodass körpereigenes Gewebe sowie bestimmte Organe irrtümlicherweise angegriffen und aus ihrer gesunden Bahn geworfen werden. Umgekehrt betrachtet kann sich eine kalorienreduzierte Ernährung wiederum vorteilhaft auf entsprechende Immunerkrankungen auswirken und die zahlreichen Folgeerkrankungen eines zu hohen Zuckerkonsums ausgleichen, wenn diese nicht bereits einen chronischen Verlauf eingenommen haben.
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